Bundeskanzlerin Angela
Merkel hat es sich nicht nehmen lassen, Papst Benedikt persönlich zum Geburtstag zu
gratulieren. Silke Schmitt nahm die Geburtstagswünsche entgegen: „Ich
wünsche dem Papst Schaffenskraft, gute Gesundheit natürlich. Ich wünsche Ihm, dass
er Freude und Kraft für sein verantwortungsvolles Amt hat und vielleicht ab und an
auch ein paar Stunden Muße….“
Merkel kann insbesondere die Lektüre der
Texte des Papstes nur weiterempfehlen: „Ich schätze an Papst Benedikt
seine intellektuelle Klarheit und seine Neugier. Ich lese sehr gerne seine Aufsätze
über die europäische Geschichte, über die Geschichte des Christentums. Er beantwortet
die Fragen bis auf den Grund – insbesondere auch Fragen von Glaube und Naturwissenschaft.
Ich schätze seine Gabe, auf Menschen zuzugehen. Und ich schätze seine unglaubliche
Leidenschaft für den Glauben.“
Außerdem würde Merkel Papst Benedikt gerne
einmal in der deutschen Hauptstadt willkommen heißen:
„Der Bundespräsident
hat den Papst bereits im vergangenen Jahr eingeladen und ich unterstütze diese Einladung
natürlich sehr! Ich würde mich sehr freuen, wenn er Deutschland und Berlin einmal
besuchen würde als Papst. Ich persönlich erinnere mich an die Begegnung mit ihm sehr
gerne. Seine Begegnung in Castel Gandolfo war ein großer Höhepunkt.“
Merkel
möchte Benedikt mit auf den Weg geben:
„Ich wünsche mir, dass der Papst
vielen Menschen Freude am Glauben macht. Das er bei seinen Messen auf dem Petersplatz,
bei seinen Reisen durch die Welt deutlich macht, dass Glauben eine unglaubliche Kraft
gibt, das Leben zu gestalten. Und ich wünsche mir, dass er insbesondere auch jungen
Menschen diese Kraft gibt. Wir haben ihn in Köln erlebt mit vielen jungen Menschen
im vergangenen Jahr und der Weltjugendtag 2008 in Sydney wird sicherlich wieder ein
solches großes Ereignis. Und ich wünsche mir natürlich als Protestantin, dass der
Papst auch Impulse in Richtung der Ökumene gibt.“
Gerade beim Thema Weltfrieden
habe der Papst ein Wörtchen mitzureden – das müsse auch in Zukunft so bleiben, erklärt
die Bundeskanzlerin Angela Merkel:
„Ich glaube, dass der Heilige Stuhl
so etwas ist wie eine Friedensmacht. Die Worte des Evangeliums sind Richtschnur. Deshalb
ist es wichtig, dass der Papst immer wieder mahnt, über Gewaltfreiheit den Weg der
Diplomatie zu gehen und alles daran zu setzen, friedliche Lösungen zu finden. Obwohl
dies in der realen Welt manchmal leider nicht möglich ist. Aber seine Aufforderung
schätze ich sehr. Wir brauchen solche moralischen Instanzen sehr dringend. Wir Politiker
stellen immer wieder Kompromisse, finden Kompromisse, und es trotzdem sehr wichtig,
die Richtschnur moralischen Handelns immer wieder vor Augen geführt zu bekommen.“
(16.04.2007 sis)