Krippenplätze ohne
Ende: Die familienpolitische Debatte Nummer eins war auch Thema der Vollversammlung
der Deutschen Bischofskonferenz, die heute im oberschwäbischen Kloster Reute zu Ende
gegangen ist. Verschiedene Oberhirten hatten in den vergangenen Tagen in Einzelfragen
voneinander abweichende Haltungen vertreten. In den Grundlagen herrsche bei den Bischöfen
Übereinstimmung, betont der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer
SJ, im Gespräch mit uns.
„Dass es eine Anerkennung der frühkindlichen Betreuung
und es mehr Plätze für frühkindliche Betreuung geben muss, ist Konsens. Dass man keine
Anreize lediglich für das Betreuungsmodell von Seiten der Politik geben darf, sondern
eine richtige Wahlfreiheit anstreben muss, ist Konsens. Dass das Kindeswohl in der
Mitte stehen muss und nicht die wirtschaftlichen Interessen, ist Konsens.“
Auf
der Basis dieser Übereinstimmung, meint Langendörfer…
„…kann man über die
Finanzierung, die politische Rhetorik und die politischen Detailprogramme geteilter
Meinung sein, und das kommt auch zum Ausdruck.“
In vielen deutschen Diözesen
stehen derzeit schmerzhafte Veränderungen an: Pfarreien werden geschlossen und neue
pastorale Strukturen geschaffen. Das war Thema eines eigenen Studientags:
„Das
hat der Heilige Vater uns nahe gelegt: ‚Schaut nicht immer auf die Strukturen, schaut
auf die Seelsorge selber. Wie geht das, was machen die Priester, was machen die anderen,
die Ehrenamtlichen, auch in den Pfarreien unter neuen Bedingungen’? Darüber wurde
lange nachgedacht.“
Auch ein Rückblick auf die Israelreise des Ständigen
Rates stand in Reute auf dem Programm. Diskutiert wurde darüber, ob das Ziel der Reise
erreicht worden sei, die doppelte Botschaft zu vermitteln: Sowohl der Staat Israel
hat ein Existenzrecht, als auch ein zukünftiger Palästinenserstaat.
„Unter
den Bischöfen gilt die Pilgerreise ins Heilige Land als ein rundum gelungener Schritt:
als Zeichen der klaren Solidarität mit den Christen im Heiligen Land und als eine
gute Geste aus der katholischen Kirche in Deutschland in das Heilige Land, dass es
um den gemeinsamen Glauben geht und dass wir zusammenstehen wollen.“
Am
letzten Tag war Weihbischof Anthony Fisher OP aus Sydney zu Gast, um über den Stand
der Vorbereitungen des Weltjugendtags in Sydney zu berichten. (rv 13.04.2007 mc)