Tausende Erwachsene
ließen sich in der vergangenen Osternacht taufen – das melden kirchliche Agenturen
aus China. Trotz staatlicher Repressionen und der immer noch belasteten Verhältnisse
zum Heiligen Stuhl: Die katholische Kirche scheint zu boomen.
Allein in der
Hauptstadt Peking sollen es knapp 1000 Erwachsene gewesen sein, die an Ostern zum
katholischen Glauben übergetreten sind. Ein hoffungsvolles Zeichen – aber dennoch
bleibt die Situation der Katholiken, die nicht der sogenannten „patriotischen Kirche“
angehören, sehr problematisch. Mindestens 17 Bischöfe sind nach Angabe der kirchlichen
Agentur Asianews verschwunden oder unter Hausarrest, auch 20 Priester werden weiterhin
festgehalten – von den zuletzt am 27. Dezember 2006 verhafteten neun Geistlichen sind
fünf immer noch im Gefängnis. Am Gründonnerstag konnten zwei Priester in Wenzhou (Zhejiang)
nur in letzter Minute einer Polizeirazzia entgehen. Aber die Aussicht auf Verfolgung
hält junge Männer offenbar nicht davon ab, Priester zu werden. In vielen Diözesen
soll das Durchschnittsalter der Priester bei circa 35 Jahren liegen. Trotz Verbot
aller religiösen Orden gibt es geheime Klostergründungen. Nach Einschätzung von
Asianews steigt allerdings der Druck der chinesischen Regierung auf die sogenannte
„Untergrundkirche“ – um so größer ist daher die Spannung, mit der die Katholiken dem
angekündigten Brief Benedikts XVI. entgegensehen. Erwartet wird ein deutliches Wort
der Unterstützung von Seiten des Papstes für die Christen, die sich dem Druck des
Regimes nicht beugen und in Gemeinschaft mit Rom verharren. (asianews 10.04.2007
mc)