2007-04-09 14:50:58

Ost-Timor: Wer wird Präsident?


RealAudioMP3 Fünf Jahre nach der Unabhängigkeit haben die Menschen in Osttimor heute einen neuen Präsidenten gewählt. Papst Benedikt hatte bei seiner Osteransprache die Wahlen in Osttimor erwähnt und gesagt, die Bevölkerung brauche Versöhnung und Frieden. Das zu 90 Prozent katholische Osttimor war nach der Unabhängigkeit von Indonesien 2002 in eine tiefe Krise geraten. Als Favorit für das Präsidentenamt gilt der derzeitige Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta. François Raillon, Leiter der Südostasien-Forschung am Centre national de la recherche scientifique, der größten Forschungsorganisation Europas mit Sitz in Paris:


„Ramos-Horta ist als unabhängiger Kandidat angetreten, mit dem Beistand des bisherigen Präsidenten Gusmao und auch der katholischen Kirche, die früher ja auch Gusmao unterstützte. Man muss wissen, dass die Kirche in Osttimor – von den Parteien abgesehen – die einzige Struktur ist, die funktioniert und die beim Volk populär ist. Auf der anderen Seite haben wir, international viel weniger bekannt, aber lokal sehr einflussreich, Francisco Guterres, den Kandidaten der Fretilin. Das ist jene Partei, die für die Befreiung von Osttimor gekämpft hat. Sie verfügt über einen wichtigen Apparat, der im Land ein flächendeckendes Netz von Kontrollpunkten errichtet hat, was ihrem Kandidaten Francisco Guterres einen soliden Vorsprung verschafft.“

Osttimor hat eine darniederliegende Wirtschaft: Mindestens die Hälfte der Einwohner ist arbeitslos.
Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen wird für Mittwoch erwartet. Insgesamt waren gut 500 000 Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht, findet am 8. Mai eine Stichwahl statt. (rv 09.04.2007 gs)










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