2007-04-08 14:46:09

Nahost: Patriarch Sabbah, „Frieden für das Heilige Land“


Der Jerusalemer Patriarch Michel Sabbah hat in seiner Osterpredigt in der Grabeskirche Palästinenser wie Israelis zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Die Botschaft der Auferstehung wie des jüdischen Pessachfestes sei eine Botschaft der Freiheit. Wörtlich sagte er „Wird Israel eines Tages dieses besondere Pessach feiern, an dem es den Mut haben wird, dem palästinensischen Volk seine Freiheit zurückzugeben und selbst seine volle Freiheit zu finden?“ Ein Jahrhundert der Ohnmacht würde so zu Ende gehen, und das Werk der Auferstehung und des neuen Lebens in diesem Land beginnen, so Sabbah weiter.
(rv 08.04.2007 mc)

In folgenden dokumentieren wir die Osterpredigt von Patriarch Sabbah in Deutsch und Arabisch:

 
1. Christus ist auferstanden. Ja, er ist wahrhaft auferstanden. Dies ist unser Glaube und in der Kraft der Hoffnung, die uns durch die Auferstehung geschenkt ist, empfangen wir unser alltägliches Leben mit allem was es an Gut und Böse beinhaltet.
Brüder und Schwestern, Christus ist auferstanden. Möge die Freude der Auferstehung eure Herzen erfüllen. Wir betrachten das Geheimnis von Ostern in Gemeinschaft mit allen Generationen von Gläubigen aller Zeiten und aller Orte. In dieser Gemeinschaft mit ihrem Glauben, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe werden wir selber gestärkt in unserem Glauben, unserer Hoffnung und unserer Liebe zum auferstandenen Herrn und zu allen Männern und Frauen, für die er gestorben und auferstanden ist. Der Heilige Petrus sagt uns : „Gott hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen“ (1 Petr 1, 3).
In dieser Gemeinschaft der Heiligen feiern wir hier in Jerusalem, vor dem leeren Grab des Herrn das Gedächtnis des auferstandenen Christus. Wir haben in diesen Tagen gelesen und gehört, was uns die Evangelisten überliefern: der Herr hat gelitten, er hatte seinen Jüngern angekündigt, daß er leiden und sterben werde. Den beiden Jüngern von Emmaus rief er ins Gedächtnis, daß der Messias leiden mußte, bevor er in seine Herrlichkeit einging, um der ganzen Menschheitsfamilie diese Herrlichkeit zurückzuschenken.
In der 2. Lesung des Ostermontag sagt Meliton von Sardes: „Das Geheimnis, das wir an diesem Tag der Auferstehung betrachten, ist ein Geheimnis geistlicher Freude, das unser ganzes Leben durchzieht: obwohl er Gott war, nahm der Herr Menschengestalt an, litt für den Leidenden, ließ sich binden für den Gefangenen, verurteilen für den Schuldigen, begraben für den Begrabenen und ist von den Toten erstanden“ (Meliton von Sardes, 2. Lesung, Montag der Osteroktav)
Hier stoßen wir auf ein Geheimnis: warum mußte er leiden? Warum war das Leiden -und ist es immer noch - der Weg zum Leben? Und die Kehrseite des selben Geheimnisses: wenn wir nach dem Abbild des heiligen Gottes geschaffen sind, warum ist dann seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte die Sünde gegenwärtig, wie in der Erzählung eines Bruders, der aus Eifersucht seinen Bruder tötete? Bis heute hat sich daran nichts geändert, in der ganzen Welt nicht und hier auch hier nicht, in der Geschichte unseres Landes, indem wir heute die Herrlichkeit der Auferstehung feiern.
Eines ist sicher. wir sind nach dem Abbild Gottes geschaffen. Noch eines ist sicher: bei uns tötet der Bruder weiterhin seinen Bruder. Wir sind das Abbild Gottes, das Werk seiner Hände, alle, Christen, Juden und Moslems. Alle haben wir den Auftrag erhalten, Ihn nachzuahmen. Seid vollkommen und seid heilig, sagt die Schrift, denn ich, der Herr euer Gott bin heilig (vgl Lv 11, 44; Mt 5, 48). Und wir handeln nicht danach. Das Gute und das Böse verschwimmen in unserem persönlichen Leben und in unseren Beziehungen unter Völkern. Und dennoch, der Auftag des Schöpfers beinhaltet immer auch die Fähigkeit, diesen Auftrag zu erfüllen. Sei es durch das geschriebene Wort Gottes oder durch die verschiedenen Ereignisse unseres Lebens, auf die eine oder andere Weise erhebt sich immer und für alle inmitten alles Bösen und alles Guten der Ruf: Der Herr kommt. Er ist gegenwärtig (vgl Mt 25, 10)
Anwendungsbereiche in unserem Leben
2.         Die Auferstehung ist ein neues Leben, das uns gegeben ist, und das in seiner Neuheit bewahrt werden will, um nicht durch Last, Routine und Müdigkeit zu veralten oder durch egoistische Ansprüche vereinnahmt zu werden, die das Leben in uns lähmen.
Der Heilige Petrus sagt uns: „Der Wahrheit gehorsam, habt ihr euer Herz rein gemacht für eine aufrichtige Bruderliebe. Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes.“ (1 Petr 1, 22; 1 Petr 2, 16)
Als freie Menschen handeln, ohne die Freiheit als Deckmantel zu benützen: was für ein Appel an die Verantwortlichen für Frieden und Krieg in unserem Land der Auferstehung und der Freiheit. Unser Konflikt dauert nun schon über ein Jahrhundert an. Ein Jahrhundert Konflikt und ein Jahrhundert menschliche Ohnmacht diesen zu beenden. Dieses Jahr sind es 40 Jahre Besatzung und 40 Jahre Ohnmacht, die Besatzung zu beenden, ebenso 40 Jahre mangelnde Sicherheit und Ohnmacht, diese zu gewährleisten.
Der Geist von Ostern lädt alle Verantwortungsträger für Krieg und Frieden in diesem Heiligen Land ein, neue Kriterien, eine neue Vision zu ergreifen. Bis zum heutigen Tag hat die Unterdrückung Gewalt hervorgebracht, und die Gewalt führt zu mehr Unterdrückung. Die anfängliche Unterdrückung, die Besatzung und die Verweigerung der gegenseitigen Anerkennung müssen beendet werden, um entschieden die Wege des Friedens zu beschreiten. Die Juden feiern Pessach, Gedenken an die Befreiung des jüdischen Volkes und Symbol der Freiheit jedes Volkes. Wird Israel eines Tages dieses besondere Pessach feiern, an dem es den Mut haben wird, dem palästinensischen Volk seine Freiheit zurückzugeben und selbst seine volle Freiheit zu finden? Ein Jahrhundert der Ohnmacht würde so zu Ende gehen, und das Werk der Auferstehung und des neuen Lebens in diesem Land beginnen.
3.         Brüder und Schwestern, in unserer Freude und unserem Gebet zu Ostern hier vor dem Grab des Herrn tragen wir das Gedächtnis unserer ganzen Diözese und aller Kirchen in Palästina, Israel, Jordanien und Zypern. Wir tragen das Gedächtnis aller Einwohner unseres Landes, Moslems, Juden, Christen und Drusen. Den Juden, die Pessach feiern wünschen wir ein Pessach in Heiligkeit, Freiheit und Frieden. Dem ganzen palästinensischen Volk unter der Besatzung, Christen und Moslems, wünschen wir Freiheit, das Ende unserer Leiden, die Freilassung der tausenden politischen Gefangenen, ebenso wie die Freilassung der vier israelischen Gefangenen. Unser Fest ist ein Gebet für alle und eine Erneuerung unserer Liebe zu allen.
Christus ist auferstanden. Er mußte leiden, um in Seine Herrlichkeit einzugehen. Er lädt uns ein, aus allen unseren Leiden auf allen Ebenen eine Quelle der Erlösung zu machen, für uns und für all jene mit denen wir leben. Christus ist auferstanden. Frohes und gesegnetes Osterfest. Amen.
 
1       المسيح قام حقا قام. بهذا نؤمن وبقوة القيامة وفرحها نستقبل حياتنا في كل يوم من يديه تعالى، ونواجه كل تحدياتها الصعبة والسهلة. المسيح قام. فليملأ فرح القيامة قلوبكم.
نحتفل بعيد القيامة المجيدة، هنا، في المدينة المقدسة، فيما نضم صلاتنا إلى صلاة وإيمان الأجيال الماضية والحاضرة في إيمانها وحجها بالجسد أو بالروح إلى هذا المكان المقدس. وفي لقاء الإيمان والأجيال، نجدد إيماننا ورجاءنا ومحبتنا للرب القائم من بين الأموات ولجميع الناس الذين من أجلهم مات وقام. يقول القديس بطرس في رسالته الأولى: "إن الله شملنا بوافر رحمته، فولدنا ثانية لرجاء حي بقيامة يسوع المسيح من بين الأموات، ولميراث غير قابل للفساد" (1بطرس 1: 3-4).
روى الإنجيليون الأحداث وقرأناها في هذه الأيام واستمعنا إليها. يسوع تألم ومات. وكان قد تنبأ لرسله أنه سوف يتألم ويموت. وقال بعد قيامته لتليمذي عمواس اللذين كانا عائدين بعد حادثة الصلب مُحبَطَين يائسين إلى قريتهما: ألم تعلما أنه كان يجب على المسيح أن يتألم قبل أن يدخل مجده"، ويمنح المجد للأسرة البشرية كلها؟
قال أحد آباء الكنيسة: "اتخذ الرب، مع كونه إلها، طبيعة الإنسان، وتألم عمن كان يتألم، وقُيِّدَ بدل من كان أسيرا، ودُفِنَ بدل من كان مدفونا، وقام من بين الأموات" ليمنح الجميع الحرية والحياة الجديدة.
يضعنا هذا الكلام وجها لوجه أمام سر جوهري في حياتنا: أولا: لماذا وجب أن يتألم يسوع وأن يموت؟ ولماذا وجب أن يكون الألم والموت طريق الحياة،  ولماذا يجب أن يكون كذلك حتى اليوم؟ وثانيا: وهو الوجه الآخر للسر: لقد خلقنا الله على صورته وهو القدوس. وإننا نحمل في ذواتنا صورة قداسته. فلماذا ظهرت الخطيئة مع هذا منذ بدء تاريح البشرية، فنجد في أولى صفحات الكتاب المقدس أخًا دفعته الغيرة فقتل أخاه؟ واليوم أيضا يقتل الأخ أخاه في كل مكان في العالم، وهنا في أرضنا أيضا التي نحتفل فيها اليوم بمجد القيامة.
هناك أمر أكيد وهو أن الله خلقنا عل صورته, وهناك أمر آخر أكيد أيضا: وهو أن الأخ ما زال يقتل أخاه. كل إنسان هو خليقة الله وصنع يديه ويحمل في ذاته صورة الله سبحانه، وكلنا، مسيحيين ويهودا ومسلمين ودروزا، كلنا تلقينا الأمر من العلي بأن نقتدي به وبأن نكون قديسين كما أنه هو قدوس. قال الكتاب: "كونوا كاملين وكونوا قديسين لأني أنا الرب إلهكم قدوس" (ر. أحبار 11: 44؛ ومتى 5: 48). ومع ذلك فنحن لا نقتدي بالله. بل الشر والخير يختلطان في حياتنا الفردية وفي علاقاتنا كشعوب. ومع ذلك إنْ أمرَنا الله ، فهذا يعني أنه يمنحنا القدرة أيضا لأن نطيع أمره ونتمم ما طلب منا. ولهذا ففي وسط الخير والشر الذي نعيشه يعلو صوت، في كل يوم، في كتاب الله إن قرأناه وفي كل حادث يحدث،  يقول: هوذا الرب حاضر بينكم (متى 25: 10)، ويجب الإصغاء إليه وسماع صوته.
2       القيامة هي حياة جديدة منحنا إياها الله، ويجب أن نحافظ عليها جديدة، فلا ندع الهرم يصل إليها من جراء التعب والعراك المستمر والعادة وضغوط الأنانيات الكثيرة التي تخنق فينا الحياة.
قال القديس بطرس: "أطعتم الحق، فطهَّرتم نفوسكم كيما يحب بعضكم بعضا حبا أخويا بلا رياء....فسيروا سيرة الأحرار، لا سيرة من يجعل من الحرية ستارا لخبثه، بل سيرة عباد الله" (1بطرس 1: 22 و2: 16).
هكذا يجب أن نسير، سيرة الأحرار، ولا تكون حريتنا مدعاة للشر لأنفسنا أو لغيرنا.
السير سيرة الأحرار من غير أن تُجعَلَ الحرية ستارا، هو نداء يوجَّه للمسؤولين اليوم عن السلام والحرب في أرضنا، التي يجب أن تكون أرض القيامة والحرية. هذا صراعنا قائم منذ أكثر من قرن. وهو قرن من الصراع وقرن من عدم المقدرة لدى المسؤولين الذين تولَّوا هنا وفي العالم إدارة الصراع. وفي هذا العام نبلغ الأربعين سنة بعد الاحتلال، وهنا ايضا هي أربعون سنة من عدم المقدرة لوضع حد للاحتلال، رافقها أربعون سنة من الخوف وانعدام الأمن وأربعون سنة من عدم المقدرة أيضا.
عيد الفصح يدعو، يدعو جميع من يحمل مسؤولية السلام والحرب في هذه الأرض المقدسة إلى اتخاذ وسائل جديدة، يدعوهم إلى الدخول في رؤى جديدة. حتى اليوم، الظلمُ ولَّدَ العنف، والعنف ولَّدَ مزيدًا من الظلم. ومن ثم، يجب أن يكُفَّ الظلم الأولي، وهو الاحتلال والرفض المتبادل، حتى ندخل بقوة وحزم في طريق السلام.
يحتفل اليهود في هذه الأيام بعيد الفصح وهو ذكرى لحرية الشعب اليهودي ورمز لحرية كل شعب. والسؤال هو: هل تنجح إسرائيل يوما في أن تحتفل بفصح يكون لها فيه الجرأة لأن تعيد الحرية للشعب الفلسطيني، لتجد هي نفسها الحرية الكاملة لنفسها؟ إذذاك قرن الصراع ينتهي وأربعون سنة من الاحتلال والرفض المتبادل، تكون قد أصبحت أمرا ماضيا، وإذذاك فقط يبدأ عمل القيامة والحياة الجديدة في هذه الأرض.
3       أيها الإخوة والأخوات، في فرح صلاتنا الفصحية، هنا، أمام قبر الخلاص، نذكر أبرشيتنا كلها والكنائس كلها في فلسطين وإسرائيل والأردن وقبرص. نذكر جميع سكان بلداننا، مسلمين ويهودا ومسيحيين ودروزا. نتمنى لليهود الذين يحتفلون بالفصح في هذه الأيام فصح قداسة وحرية وسلام. وللشعب الفلسطيني كله، مسيحيين ومسلمين، الرازحين تحت الاحتلال، نتمنى الحرية ونهاية معاناتنا وحرية الآلاف من الأسرى السياسييين وحرية الأسرى الإسرائيليين الأربعة. عيدنا هو صلاة من أجل الجميع وهو تجديد لمحبتنا للجميع.
المسيح قام. كان يجب أن يتألم ليدخل في مجده. فهو يدعونا لكي نجعل من كل آلامنا في جميع الأصعدة مصدر فداء لنا ولجميع الذين نعيش معهم. المسيح قام. كل عام وأنتم بخير. آمين.







All the contents on this site are copyrighted ©.