2007-04-06 14:31:18

Polen: Warschaus Erzbischof kritisiert Rachsucht


Die Vergangenheit müsse bis auf den Grund aufgearbeitet werden, auch wenn sie schmerzhaft sei. Das betonte der Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz in der Chrisammesse. Das Verhalten des polnischen Klerus während des Kommunismus müsse aber stets im Kontext der enormen Zahl von Priestern gesehen werden, die sich dem Regime nicht gebeugt hätten. Trotz großer Schwierigkeiten hätten sie die Hauptaufgabe der Kirche erfüllt und das Evangelium verkündet, so Nycz. Der Nachfolger des nach Spitzelvorwürfen zurück getretenen Stanislaw Wielgus nannte als Beispiel den Märtyrertod von Jerzy Popieluszko und „das Heldentum“ des polnischen Primas Wyszynski.
Das Evangelium – so Nycz – stelle der Kirche zwei Apostel vor Augen, deren Beispiel sie folgen könne: Judas oder Petrus. Petrus habe Jesus dreimal verleugnet, Jesus habe ihm sein Amt dennoch nicht entzogen. In der Kirche fehle jedoch oft die Bereitschaft zur Vergebung. „Wir sehnen uns nach Vergeltung, danach, jemanden seines Amtes zu entheben“, kritisierte der Warschauer Erzbischof vor dem in der Chrisammesse versammelten Klerus.
(rv 06.04.2007 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.