Nicht die christliche Caritas, sondern das althochdeutsche "Chara" hat dem Karfreitag
seinen Namen gegeben. Es bedeutet soviel wie "Wehklage": Für katholische wie evangelische
Christen ist es der Tag des tiefsten Schmerzes über den Tod Jesu.
Am Karfreitag
fanden, der Überlieferung folgend, der Schauprozess, die Kreuzigung und die Beerdigung
Jesu in Jerusalem statt. Gegen 15 Uhr, der Todesstunde Jesu, sammeln sich die Christen
zu einer besonderen liturgischen Feier in äußerst schlichter Form.
Seit dem
3. Jahrhundert entwickelte sich das Kreuz zum wohl wichtigsten Symbol der Christenheit.
Während das historische Marterinstrument Jesu tatsächlich einem T glich, ist das heutige
Kreuz zugleich Richtungsweiser für Auferstehung und Himmelfahrt und Zeichen für die
Ausbreitung des Glaubens in alle vier Himmelsrichtungen.
In vielen Gemeinden
finden seit dem Mittelalter Prozessionen statt, an denen die Gläubigen auf zumeist
14 Stationen des letzten Ganges Christi gedenken. Anfangs gerieten diese Kreuzwege
unter dem Einfluss von Selbstgeißlern und Flagellanten mitunter zu blutigen Spektakeln. Seit
der Gegenreformation sind Prozessionen und Passionsspiele in schlichterer Form mit
dem Bußgedanken verbunden. (rv 06.04.2007 gs)