2007-04-03 10:24:27

Vatikan: Gedenkgottesdienst für Johannes Paul II.


RealAudioMP3 Zur Todesstunde von Papst Johannes Paul II. um 21.37 Uhr haben sich gestern Abend Jugendliche an dessen Grab unter der Petersbasilika versammelt. In der Warschauer Anna-Kirche wurde zur gleichen Zeit eine Kerze entzündet; auf dem Pilsudski-Platz in Polens Hauptstadt hatten sich seit dem Nachmittag zehntausende Menschen versammelt. Sie verfolgten die Live-Übertragung der Gedenkmesse aus Rom. Ein Bericht von Birgit Pottler:
Es war eine ruhige, eine schlichte Feier. Rund 25.000 Menschen waren auf den Petersplatz gekommen, viele aus Polen. Benedikt XVI. erinnerte an seinen Vorgänger, doch es war keine Trauermesse, es war ein Dankgottesdienst. Dank an Gott, so Benedikt, „dass er ihn uns geschenkt hat, 27 Jahre lang, einen Vater und sicheren Führer im Glauben, einen eifrigen Hirten und mutigen Propheten der Hoffnung“. Es war eine Eucharistiefeier „in der unauslöschlichen Erinnerung an die große Hingabe“, mit der Johannes Paul selbst sie gefeiert habe. Die eucharistischen Geheimnisse, so Benedikt, waren „Zentrum seines Lebens und seines unermüdlichen apostolischen Dienstes“. An eben der Stelle, wo Benedikt gestern Eucharistie feierte, stand vor zwei Jahren der Sarg Johannes Pauls.
Das diplomatische Corps war auf den Petersplatz gekommen, der polnische Präsident Lech Kaczynski, Johannes Pauls langjähriger Privatsekretär Stanislaw Dziwisz, die französische Ordensfrau, die auf die Fürsprache des verstorbenen Papstes von Parkinson geheilt worden sein soll. Der Seligsprechungsprozess schreite zügig voran, so Benedikt. Mehr sagte er zu dem Verfahren aber nicht. Umso deutlicher seine persönliche Wertung des „geliebten Vorgängers“. Die erste Lesung des Tages, das erste Gottesknechtslied könne man auf ihn anwenden. Er war „Diener Gottes“ In Anspielung auf das Evangelium von der Salbung Jesu in Bethanien und den Duft des Salböls sagte Benedikt:
„Der Duft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe des Papstes erfüllte sein Haus, die Piazza San Pietro, erfüllte die Kirche und verbreitete sich in der ganzen Welt. Das, was sich nach seinem Tod ereignet hat, war für den, der glaubt, die Nachwirkung dieses ,Duftes’, der alle nah und fern erreicht hatte, und sie zu einem Menschen hinzog, den Gott nach und nach seinem Christus ähnlich machte.“
Achtung, Respekt und Zuneigung von Gläubigen und Nichtgläubigen aus aller Welt nach seinem Tod seien beredtes Zeugnis dieser Liebe und in der Geschichte nie da gewesene Anteilnahme. Johannes Paul ein „Alter Christo“? Wie Jesus am Kreuz sei auch Johannes Paul II. betend gestorben. Die Worte des Antwortpsalms der Liturgie: „Es scheint, als hörten wir sie aus dem Mund des geliebten Johannes Paul II.: ‚Hoffe auf Gott, und sei stark! Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!’“
Johannes Paul sei Vater, Bruder und Freund. Der langjährige enge Mitarbeiter betonte wie schon bei Predigt zu den Beisetzungsfeierlichkeiten: „Vom Haus des Vaters aus - dessen sind wir sicher - hört er nicht auf, den Weg seiner Kirche zu begleiten.“
(rv 03.04.2007 bp)







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