Zu Beginn der Karwoche
hat Papst Benedikt XVI. die persönliche Moral eines jeden Einzelnen mit der Erinnerung
an die Leidensgeschichte Christi verknüpft. Benedikt hat am Sonntag Vormittag mit
40.000 Gläubigen auf dem Petersplatz die Palmsonntagsmesse gefeiert. In seiner Predigt
rief das katholische Kirchenoberhaupt dazu auf, nicht nur für sich selbst zu leben,
sondern „Wahrheit und Liebe als authentische Kriterien des Lebens“ zu sehen. Er verurteilte
den Egoismus der heutigen Gesellschaft. Geld, Karriere und Erfolg könnten nicht das
Ziel des Lebens sein.
„Unschuldige Hände sind Hände, die keine Handlungen
der Gewalt begehen. Es sind Hände, die nicht von Korruption und Bestechung befleckt
sind. Und reine Herzen sind diejenigen, die ohne Lüge und Heuchelei sind. Für sie
ist die Liebe wahr und nicht nur die Leidenschaft eines Augenblicks. … Hier geht es
um die Entscheidung, ob ich nur für mich selbst leben will oder ob ich mich hingebe
- für eine größere Sache."
In diesem Jahr schließt die Karwoche den Todestag
von Johannes Paul ein - dazu soll morgen auch die erste Phase im Prozess der Seligsprechung
des verstorbenen Papstes abgeschlossen werden. Einer von Johannes Paul II. eingeleiteten
Tradition folgend, widmete Benedikt den Palmsonntag der Jugend. Nach der Messe segnete
Benedikt die Pilger.
„Ein herzliches „Grüß Gott“ sage ich allen deutschsprachigen
Pilgern und Besuchern, und ganz besonders den vielen jungen Menschen, die am heutigen
Palmsonntag den XXII. Weltjugendtag feiern. Wie die Jünger, so lädt Jesus auch uns
zur Nachfolge ein: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“
(Joh 13, 34). Lassen wir die Liebe Christi, die in seiner Leidensgeschichte so deutlich
aufscheint, in unserem Leben sichtbar werden. Der Herr geleite euch alle durch diese
heilige Woche!“