Die vierte Fastenpredigt: "Selig die Barmherzigen"
Im Mittelpunkt der
vierten Predigt in der Fastenzeit 2007, die der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa
gestern in der Kapelle „Redemptoris Mater“ des Apostolischen Palasts vor Papst Benedikt
XVI. und dessen Mitarbeitern in der Römischen Kurie hielt, standen die Worte Jesu:
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7). Da die Liebe
und Barmherzigkeit Gottes gerade zu Ostern auf vollkommene Weise hervortritt, machte
sich Pater Cantalamessa einige Worte zu Eigen, die in der Botschaft Benedikts XVI.
für die Fastenzeit zu finden sind:
„So werde die Fastenzeit für jeden Christen
zur erneuten Erfahrung der Liebe Gottes, die uns in Jesus Christus geschenkt worden
ist – eine Liebe, die wir unsererseits dem Nächsten weiterschenken müssen.“
Diese
Worte bildeten das Leitmotiv der Ausführungen des päpstlichen Predigers, der unter
anderem mit Kafkas „Der Prozess“ die „unglaubliche Nachricht“ verdeutlichte, die uns
die Liturgie der Kirche zu Ostern überbringt: „dass es die wirkliche Freisprechung
tatsächlich gibt, dass sie nicht nur ein Märchen ist, etwas Wunderschönes, was aber
unerreichbar wäre“. Er erinnerte seine Zuhörer daran, dass Jesus „den Schuldschein,
der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben
hat. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat“ (Kol 2,14).
Für die, die an Jesus Christus glaubten, gebe es nun keine Verurteilung mehr, bekräftige
der Prediger. „Vom Kreuz Christi ist eine Quelle von Wasser und Blut hervorgesprudelt,
und nicht nur einer, sondern alle, die sich darin baden, werden geheilt.“ (rv/zenit
31.03.2007 mg)