2007-03-29 13:19:29

Zypern/Türkei: Europa kann helfen


RealAudioMP3 Nach gut acht Monaten Stillstand in den Verhandlungen mit der Türkei um einen Beitritt zur Europäischen Union haben die 27 EU-Staaten heute die Gespräche wieder aufgenommen. Die Türkei weigert sich aber bislang, die Zollunion auf das EU-Mitgliedsland Zypern auszudehnen. Streitpunkt bleibt auch die Frage der Religionsfreiheit. Auf Zypern spüren das sowohl die Christen im türkischen Teil als auch die Muslime im griechischen Teil. Die Zukunft der Türkei in der EU liegt also - auch - auf der Insel Zypern. Dort haben vor zwei Wochen in einer Geste der Versöhnung die griechischen Zyprioten überraschend einen Teil der fünf Meter hohen Grenzmauer in der seit 1974 geteilten Hauptstadt Nikosia eingerissen.
Der Außenminister Zyperns – also des griechischen Teils – war diese Woche in Rom zu Besuch. Yiorgos Lillikas erläutert uns die Lage der Christen.

„Die türkische Seite erlaubt es den griechischen Zyprioten nicht, in ihren Teilen christliche Kirchen zu bauen oder Gottesdienste zu feiern. Da gibt es keinen Respekt vor Religionsfreiheit. Da können europäische Länder wie Italien die „richtige“ Botschaft direkt an die Türken weiter geben. Das liegt auch im Interesse der Türkei. Denn die Lösung des Zypern-Konflikts führt für sie in die EU. Daher denke ich, dass sie diesen Weg auch einschlagen wird.“

Zypern ist seit 1974 geteilt. Völkerrechtlich anerkannt ist nur die griechischsprachige Republik Zypern im Süden, nicht aber der türkischsprachige Norden. Der EU-Beitritt der geteilten Insel im Jahr 2004, von dem bislang nur die griechischsprachige Republik Zypern profitierte, hat zu erheblichen Irritationen zwischen der EU und der Türkei geführt.

„Wenn wir wirklich den Frieden und eine Einigung erreichen möchten, dann müssen wir die beiden Gemeinschaften zusammenbringen. Wir müssen daher gemeinsame Interessen finden. Wenn wir wirklich frei mit den türkischen Zyprioten verhandeln können, dann wird eine Lösung der Probleme einfacher sein. Wir haben ja schließlich selber ein großes Interesse, in Frieden mit unseren Nachbarn zu leben. Wir möchten ein Land, dass die europäischen Werte respektiert.“

(rv 29.03.2007 mg)








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