Die Regierung wird morgen die antike armenische Kirche zum Heiligen Kreuz auf der
Insel Akdamar im Vansee als Museum wiedereröffnen. Die Kapelle aus dem zehnten Jahrhundert
liegt im Osten der Türkei - in dem Gebiet, in dem sich der armenische Völkermord auf
grausame Weise zugetragen hatte. Bei der feierlichen Wiedereröffnung wird der türkische
Premierminister Recep Tayyip Erdogan anwesend sein, nicht jedoch armenische Geistliche.
Diese haben ihr Kommen abgesagt, nachdem die Regierung die Nutzung der Kirche als
Gotteshaus und das Aufrichten des Kreuzes auf der Kuppel verboten hatte. Die Kirche
ist in der Vergangenheit stark beschädigt worden: Fresken dienten als Zielscheiben
für Schießübungen, Lagerfeuer haben die Mauern geschwärzt. Vor anderthalb Jahren beschloss
die türkische Regierung schließlich die Restauration des historischen Bauwerks, nicht
zuletzt durch Druck von Öffentlichkeit und Presse. Insbesondere der im Januar ermordete
Journalist Hrant Dink hatte sich öffentlich für die Wiedereröffnung der Kirche eingesetzt. (asianews
28.03.2007 sp)