2007-03-27 17:48:11

Fastenpredigt über die Verantwortung der Reichen


RealAudioMP3 Die dritte Predigt zur Fastenzeit 2007 widmete der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa dem Wort Jesu aus dem Lukasevangelium: „Selig, die die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden.“
Bezug nehmend auf das Gleichnis vom reichen Prasser erklärte der Prediger des Päpstlichen Hauses, was uns Jesus zu verstehen geben wollte, nämlich „dass es für den Reichen einen Ausweg gegeben hätte; dieser Ausweg besteht darin, sich an Lazarus zu erinnern, der vor seiner Tür sitzt, und sein üppiges Mahl mit ihm zu teilen.“
Die Seligpreisungen, die im Zentrum der Predigt-Reihe zur Fastenzeit 2007 im Vatikan stehen, sind für den Prediger wie ein Infrarotlicht:
„Sie zeigen uns ein anderes Bild von der Wirklichkeit, das einzig wahre Bild. Denn sie zeigen, was am Ende Bestand habt, wenn das ‚Schema dieser Welt‘ vergangen sein wird.“
Für den, der alles hat, besteht der Weg zum Heil nach Worten von Pater Cantalamessa darin, „sich Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons zu machen und die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden zu Tisch einzuladen“.
Allerdings beneble der Wohlstand und die „Sattheit“ die Sinne und hindere einen daran, diesen Weg auch tatsächlich einzuschlagen.
Angesichts des Skandals des Hungers und der Armut in der Welt gelte es zuallererst, die eigene Gleichgültigkeit abzuschütteln und uns „von einer gesunden Unruhe befallen zu lassen. Wir sind aufgerufen, das Seufzen Christi zu teilen: ‚Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen – misereor super turba‘. Wenn man die Gelegenheit hat, mit eigenen Augen zu sehen, was Elend und Hunger sind; wenn man die Dörfer im Binnenland oder die Peripherien der großen Städte in gewissen afrikanischen Ländern besucht. Ich habe das vor ein paar Monaten in Ruanda erlebt, da steigt das Mitleid in die Kehle und macht einen sprachlos.“
(rv/zenit 27.03.2007 mg)







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