Bischof Carlos Felipe Ximenes Belo hat heute vor einer Wahrheitskommission über das
Vorgehen indonesischer Polizisten ausgesagt, die 1999 in Osttimor Kirchen niederbrannten
und Priester ermordeten. „Als Menschen und als Bürger müssen wir einsehen, dass wir
es nicht geschafft haben, Menschenrechte, Toleranz und Solidarität zu bewahren“, sagte
der katholische Bischof, der für seine Rolle im Unabhängigkeitskampf Osttimors gegen
Indonesien 1996 den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Belo beschrieb unter anderen,
wie indonesische Einheiten eines Tages auch seine Privatwohnung angriffen, in der
der Bischof Flüchtlinge aufgenommen hatte. Die Kommission für Wahrheit und Freundschaft
wurde von Indonesien und Osttimor gemeinsam gegründet, um die Vorgänge rund um die
Unabhängigkeit aufzuarbeiten, bei denn rund 1.000 Menschen starben. Bisher ist erst
ein Angeklagter verurteilt worden. (ap 26.03.2007 gs)