Hans-Henning Horstmann,
Botschafter am Heiligen Stuhl in Rom, betont die elementare Rolle der Kirche im vereinten
Europa. Beim Bauen des „gemeinsamen Hauses Europa" sei es wichtig, eine gemeinsame
europäische Identität zu erlangen, innerhalb derer jedoch die nationalen und regionalen
Wertvorstellungen lebendig sind. Das sagt Horstmann in einer Stellungnahme für Radio
Vatikan. Der Mensch selbst müsse immer im Mittelpunkt bleiben. Eine fundamentale Rolle
in diesem Prozess hätte das Christentum und die katholische Kirche, so Horstmann. "Als
religiöse Autorität, als geübte Mittlerin, als starke zivilgesellschaftlich Kraft
und europäische Institution sui generis ist die katholische Kirche in ganz besonderer
Weise dafür prädestiniert, Europa auf dem Weg zu sich selbst fördern und fordernd
und aufmunternd zu begleiten." Am Samstag hatte Papst Benedikt XVI. davor gewarnt,
auf die christliche Identität der Völker des Kontinentes zu verzichten. Diese Identität
sei in erster Linie geschichtlich, kulturell und moralisch und erst danach geografisch,
wirtschaftlich oder politisch, so der Papst. Auf einer solch soliden Basis sei ein
internationaler Dialog und Engagement auch in Zukunft möglich, so Horstmann weiter.
„Die
Europäische Union ist kein exklusiver Club, sondern er praktiziert die weltweite Kooperation
und den Dialog, um seiner globalen Mitverantwortung für Frieden, Freiheit und Prosperität
in der guten Tradition europäischer Solidarität gerecht zu werden.“ (rv 26.03.2007
ms)