Mexiko: Kirche dialogbereit in Sachen Lebensschutz
Die katholische Kirche
Mexikos hat für den heutigen Sonntag landesweit zu Demonstrationen gegen Abtreibung
eingeladen. In Mexiko Stadt ist ein Protestmarsch zur Basilika von Guadalupe angekündigt,
wo Kardinal Norberto Rivera einen Gottesdienst mit den Lebensschützern zelebrieren
wird. Akuter Anlass: Im Bundesdistrikt Mexiko ist ein Gesetz auf dem Weg, das analog
zu Regelungen in vielen Ländern Europas die Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche
straffrei stellen würde. Die Bischöfe fürchten, dass ein solches Gesetz für den Hauptstadt-Distrikt
eine Bresche für die Freigabe der Abtreibung in ganz Mexiko schlagen würde. Der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Carlos Aguiar Retes, hofft nun auf eine breitere Diskussion,
vielleicht sogar eine Volksabstimmung:
„Die Kirche ist zum Dialog bereit.
Sie will eine Diskussion und nicht, dass ein Gesetz kommt, nur weil eine Parteienmehrheit
das so will. In einem demokratischen Staat darf niemandem verboten werden, seine Meinung
zu sagen. Einige Parlamentarier wollen, dass die Kirche schweigt. Wir mischen uns
aber nicht mit Glaubensargumenten ein, sondern wir appellieren an das Gewissen der
Menschen. Denn bei Abtreibung handelt es sich nicht nur um eine Glaubensfrage, sondern
auch um eine humanitäre Frage. Eine Demokratie muss die Menschenrechte achten. Das
Recht auf Leben ist ein fundamentales Menschenrecht.“
Der Sprecher der
Erzdiözese Mexiko Stadt, Hugo Valdemar, nannte diese Gesetzesvorlage „ungerecht, unverantwortlich
und kriminell“. Aus dem Vatikan ist für den Sonntag des Lebensschutzes Kurienkardinal
Alfonso Lopez Trujillo angereist. Der Kolumbianer leitet den päpstlichen Familienrat.
(rv 25.03.3007)