„Zur sinnvollen
Planung eines Hauses gehört der richtige Maßstab. Denn wer kein Maß kennt, verfehlt
auch das Ziel.“ Papst Johannes Paul II. war davon überzeugt: Dieser Grundsatz
müsse auch auf das gemeinsame Europa-Projekt angewendet werden. Er wandte sich entschieden
gegen ein Europa selbstsüchtiger Nationen, gegen einen sinnentleerten Konsumismus.
Auf dem Weg, die gemeinsamen Ziele in Politik und Wirtschaft zu verwirklichen, warnte
der Papst davor, das Wertefundament aus den Augen zu verlieren und machte Vorschläge: „Die
Architekten des Europäischen Hauses können dabei auf das christliche Menschenbild
zurückgreifen, das der alten Kultur des Kontinents eingeprägt ist. Das Verständnis
vom Menschen als Bild und Gleichnis Gottes ist daher kein antikes Museumsstück aus
längst vergangenen Zeiten.“ Vielmehr stellt es die Grundlage für ein modernes Europa
dar, indem die zahlreichen Bausteine unterschiedlicher Kulturen, Völker und Religionen
zur Errichtung des neuen Bauwerkes zusammengehalten werden.“ Ansonsten, hätten
die Bauherren keine Freude an dem „Gemeinsamen Haus Europa“: „Ohne diesen Maßstab,
ist das im Bau befindliche europäische Haus in Gefahr, aus den Fugen zu geraten und
Bestand zu haben.“ (rv 24.03.2007 sis)