2007-03-23 15:21:26

Sri Lanka: Offener Bürgerkrieg


RealAudioMP3 Sri Lanka wird zu einem akuten Krisenfall für die Weltöffentlichkeit: Eine humanitäre Katastrophe zeichnet sich ab. Das Waffenstillstandsabkommen zwischen den Regierungstruppen und den Tamil-Rebellen existiert nur auf dem Papier, beide Seiten brechen es immer wieder. Wie die zuständige Referentin für Sri Lanka bei Caritas International, Angela Steinegger, erklärt, haben die Menschen im Norden der Insel nur noch „ihr Überleben“:

„Wir haben in den letzten Tagen eine Flüchtlingswelle von schätzungsweise 160 000 neuen Flüchtlingen - allein im Osten, im Distrikt Batticaloa. Die Leute sind aufgrund der Kriegshandlungen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Sie fliehen und kommen in Schulen oder Kirchen unter. Sie verlieren ihr gesamtes Hab und Gut und haben nur noch ihr „Überleben“. Teilweise haben sie Familienmitglieder verloren, haben keine Lebensgrundlage mehr und sind darauf angewiesen, dass sie von der UN oder von internationalen Organisationen unterstützt werden.“
 
Seit August letzten Jahres stehen Kriegshandlungen auf der Tagesordnung, erklärt Angela Steinegger:

„Man muss eigentlich mittlerweile von einem offenen Bürgerkrieg im Norden und Nordosten sprechen. Die Situation in den restlichen Teilen der Insel ist noch relativ normal. Die Auswirkungen sind, dass man verstärkte Sicherheitsvorkehrungen hat, etwa erhöhte Polizeipräsenz, Militärpräsenz. Außerdem kommt es immer wieder zu kleineren Zwischenfällen im restlichen Teil der Insel.“ (rv 23.03.2007 sis)

 
 







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