2007-03-23 15:16:29

Kongo: Weder Frieden noch Demokratie


RealAudioMP3 Die Lage in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa ist „überaus besorgniserregend“. Das bestätigten Partner des Bischöflichen Hilfswerks Misereor. Unmittelbar nach Bekanntwerden der dramatischen Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Anhängern der Opposition berichtete Sprecher der kongolesischen Bischofskonferenz, aber auch deutsche Entwicklungshelfer, von schweren Kämpfen vor allem auf den Straßen um die Residenz des Oppositionsführers Jean-Pierre Bemba. Wir erreichten in der Hauptstadt den kongolesischen Priester Valerio Shango:


„Unruhen und Durcheinander – das erlebten wir gestern hier in Kinshasa. Im Moment wird es wieder ruhiger. Bemba hat in der südafrikanischen Botschaft Zuflucht gesucht und einen sehr starken Appell an alle gerichtet, den Frieden in Kinshasa wieder herzustellen.“

Es sind die ersten Gefechte in Kinshasa, knapp fünf Monate nach der Präsidentschaftswahl. Ende Oktober bestätigte eine Stichwahl den bisherigen Präsidenten Joseph Kabila im Amt. Auf dem Weg zur Demokratie ist die Auseinandersetzung zwischen den Regierungssoldaten und den Anhängern des Oppositionsführers Bemba ein herber Rückschlag, sagt Shango:


Die Zivilbevölkerung leidet. Die Gewalt lässt die Menschen hungern! Die Bevölkerung in Kinshasa lebt vom Handel. Jetzt muss sie sich aufgrund der Kämpfe einschließen und kann nicht ihrem normalen Tagesgeschäft nachgehen. Das bedeutet Hunger. Bereits seit gestern haben sich die Menschen aus Angst in ihren Häusern verbarrikadiert. Wir sind sprachlos. Es scheint nicht, als seien die politischen Verantwortlichen davon überzeugt, dass wir uns tatsächlich auf einem demokratischen Weg befinden – ein ehrlicher Weg, hin zum Frieden.“ (rv 23.03.2007 sis)









All the contents on this site are copyrighted ©.