2007-03-22 09:31:22

D: Marx, "Wer die Bibel aufschlägt..."


Der Trierer Bischof Reinhard Marx bekräftigt die Rolle des Christentums für Europa. Bei einem Vortrag in seiner Bischofsstadt meinte Marx: „Wer kann Europa verstehen, ohne dass er die Bibel aufgeschlagen hat?" Die christlich-jüdische Tradition habe Europa entscheidend geprägt. So sei das vorherrschende Menschenbild in Europa ein christliches.
Der Bischof betonte, dass es nicht darum gehe, die Errungenschaften der Aufklärung wieder abzuschaffen: „Das wäre keine gute Idee". Aber er sehe mit Sorge, dass sich der Staat immer mehr auf das rein Rechtliche zurückziehe und es zu einer „Entsittlichung des Rechts" komme. Diese „liberale Vorstellung vom Staat" sei auf Dauer nicht ausreichend für ein Gemeinwesen. In dieser Frage habe das Christentum einiges zu bieten. „Ethik und Recht müssen neu aufeinander bezogen werden", forderte Marx.
Stimmen, die den Glauben ins Privatleben verbannen wollen, erteilte Marx eine Absage: „Eine Entwicklung, die die Religion zum privaten Gefühl erklärt, ist nicht angesagt". Der Bischof kritisierte auch die zunehmende Individualisierung in der Gesellschaft. „Der Mensch ist nicht dafür gemacht, alleine zu sein", sagte er. In einer Welt, die immer mehr den Einzelnen in den Vordergrund stelle, biete das Christentum ein Gegenmodell. „Religion ist immer auch Gemeinschaft und Fest".

(pm 22.03.2007 sk)







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