40.000 Gläubige begrüßten
Papst Benedikt XVI. heute zur Generalaudienz auf dem Petersplatz. Benedikt setzte
seine Katechesereihe über die „Apostolischen Väter“ fort und ging diesmal auf den
Philosophen und Märtyrer Justinus ein.
„Er ist einer der bedeutendsten
Apologeten der frühen Kirche, d.h. jener Kirchenschriftsteller des zweiten Jahrhunderts,
die den christlichen Glauben in der Auseinandersetzung mit Heiden und Juden verteidigten
und ihn zugleich in einer verständlichen Sprache gemäß den Denkkategorien der damaligen
Zeit zu verbreiten suchten. Zwei der Werke Justins – die Apologie und der Dialog mit
dem Juden Tryphon – sind uns überliefert. Darin beleuchtet er den göttlichen Schöpfungs-
und Heilsplan, der in Jesus Christus, dem Logos, dem Wort Gottes, seine Erfüllung
findet. Der Logos offenbarte sich den Juden in prophetischer Gestalt im Alten Testament;
er zeigte sich auch den Griechen als „Samenkörner der Wahrheit“ in Philosophie und
Dichtung. Das Christentum ist aber die geschichtliche und personale Offenbarung des
Logos in seiner Ganzheit. Selbst die griechische Philosophie strebt nach Christus
und dem Evangelium.
Vor den Pilgern deutscher Sprache
betonte der Papst, was man von Justinus lernen sollte: In Justinus
sehen wir die klare Option der frühen Kirche für eine Philosophie, die von den heidnischen
Mythen und Götterkulten sowie von den kulturellen Gewohnheiten der Zeit gereinigt
ist, um der Wahrheit des Seins den Vorrang zu geben. In dieser Optik stellt die Philosophie
einen bevorzugten Platz der Begegnung zwischen Heidentum, Judentum und Christentum
und auch der Hinführung zu Jesus Christus dar. ... Der heilige Justinus hat im Christentum
„die einzige sichere und nutzbringende Philosophie“ gefunden. Wie er bitten wir darum,
Gott immer tiefer zu erkennen und im Glauben und in der Liebe zu wachsen. Dabei stärke
und geleite euch der Heilige Geist.“