Israel boykottiert
die eben vereidigte Regierung der Palästinenser. Wer Terror als legitim betrachte
und sich gegen die internationale Gemeinschaft stelle, mit dem könne man nicht zusammenarbeiten,
erklärte der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert nach einer Kabinettsitzung.
Auf dem Weg der Versöhnung wurde wieder der Rückwärtsgang eingelegt. Wir haben den
Franziskanerkustos im Heiligen Land Pierbattista Pizzaballa um eine Einschätzung gebeten:
„Es
ist nicht das erste Mal, dass das man von „Regierung“ und „nationaler Einheit“ spricht.
Hier müssen noch viele Probleme gelöst werden. Die Spannungen zwischen Fatah und Hamas
sind immer noch spürbar – auch wenn es sicher als positives Zeichen zu werten ist,
dass sie zu einer Verständigung gekommen sind. Nichts desto trotz gibt es zwischen
Israel und Palästina sowie im Innern dieses Regierungsapparates viele Unstimmigkeiten.
Wir müssen abwarten, welche Linie sich herausbilden wird, um dann zu entscheiden,
ob es sich um einen Wendepunkt handelt oder ob nach wie vor Stillstand angesagt ist.“
Auch wenn das israelische Parlament eine Zusammenarbeit mit der palästinensischen
Regierung bereits ausgeschlossen hat, gibt Pizzaballa die Lage noch nicht ganz verloren.
„Die Erklärung der israelischen Regierung überrascht nicht. Im Gegenteil,
sie war vorauszusehen. Es gibt offizielle Bekanntmachungen einerseits, andererseits
gibt es reelle Situationen vor Ort. Ein minimaler Dialog wird wohl stattfinden. Auch
die israelische Innenpolitik hat festgehalten, dass man mindestens einen Anknüpfungspunkt
in der Regierung sichern muss – der Dialog ist unentbehrlich.“ (rv 19.03.2007
sis)