Die Bischöfe aus den
sieben Diözesen Skandinaviens sind diese Woche in Münster zu Gast. Sie halten dort
ihre jährliche Vollversammlung ab - auf Einladung des Bischofs von Münster. Nicht
von ungefähr, denn unter ihnen sind auch Deutsche. Wir haben mit Georg Müller gesprochen,
Bischof im norwegischen Trondheim. „Es gibt traditionell sehr gute Beziehungen
zwischen den Diözesen Norddeutschlands und den Bistümern Nordeuropas. Das Verständnis
der Diaspora ist in diesen Regionen immer sehr präsent gewesen. Da gibt es sehr viele
Kontakte und natürlich auch materielle Hilfe für uns. Dies geschieht durch verschiedene
Hilfswerke wie beispielsweise das Bonifatiuswerk.“ In Skandinavien ist lediglich
rund ein Prozent der Bevölkerung katholisch. Die dünn besiedelten Gebieten abseits
der Großstädte stellen die Kirche außerdem vor zusätzliche organisatorische Aufgaben.
Für Müller eine Herausforderung in jüngster Zeit: Zuwanderer und Arbeiter aus dem
katholischen Polen. „Wir haben von der polnischen Botschaft in Oslo gehört,
dass sich 120.000 Polen in Norwegen befinden. Wenn man nun bedenkt, dass die katholische
Kirche in Norwegen nur 50.000 Katholikinnen und Katholiken zählt, dann sieht man die
enorme Herausforderung. ... Die Katholikinnen und Katholiken kommen aus sehr verschiedenen
Ländern. Wir haben über 100 verschiedene Nationalitäten in unseren kleinen Gemeinden.
Da ist die Herausforderung vorerst die Einheit in der Verschiedenheit innerhalb der
Kirche zu leben. Das ist bei wenigen Personen eine Herausforderung.“ (rv 17.03.2007
bp/mg) Im Audio-File hören Sie einen Beitrag von Mario Galgano.