D: Für die Kirche zählt Selbstwert, nicht Marktwert
Selbstwert statt Marktwert: In einer bundesweiten Aktion gegen Jugendarbeitslosigkeit
fordern die deutschen Bischöfe ein Umdenken: „Jugend braucht Perspektive“ – unter
diesem Motto besuchen die Oberhirten Einrichtungen für benachteiligte Jugendliche.
Sie wollen sich die Augen öffnen lassen, für die Sorgen der jungen Menschen und mit
ihnen ins Gespräch kommen. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode ist Vorsitzende
der Jugendkommission in der Deutschen Bischofskonferenz. Sein Anliegen:
„Manchmal
wird in Deutschland vom Aufschwung gesprochen, aber 440-tausend junge Arbeitslose
sind noch immer erheblich zuviel. Es ist besonders schwierig, Benachteiligte in den
Arbeitsmarkt hinein zu bekommen. Und Kirche schaut bei diesen Einrichtungen besonders
auf diejenigen, die ganz schwer in einen Arbeitsprozess einzugliedern sind, oder durch
die Maschen der Gesellschaft fallen. Und das im Bewusstsein zu halten, sowohl von
Kirche und Gesellschaft ist die Idee dieses gemeinsamen Aktionstages am Josefstag,
den wir ab jetzt jedes Jahr durchführen wollen.“
Josef , der Arbeiter,
wurde als Schutzpatron gewählt. An seinem Gedenktag, dem 19. März, wollen die Bischöfe
aktiv werden. Sie wollen klar herausstellen,
„dass Kirche junge Leute nicht
an ihrem Marktwert misst, sondern an ihrem Selbstwert. Und ist die wichtigste Botschaft,
die wir auch als Kirche zu geben haben, dass wir bei jungen Menschen nach ihren Gaben
und Fähigkeiten suchen – manchmal stellen sich welche heraus, die man vorher noch
gar nicht entdeckt hat.“
Insgesamt betreut die katholische Kirche bundesweit
mehr als 30.000 Jugendliche ohne Abschluss. In der Jugendberufshilfe bekommen sie
Hilfestellung bei Berufswahl, Bewerbungen und Weiterqualifizierungen. (rv 15.03.2007
sis)