2007-03-15 11:22:56

D: Genscher für UNO-Reform


RealAudioMP3 Der langjährige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher hat zu einer Reform der UNO aufgerufen. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte Genscher, er erwarte von allen Staaten der Welt, die UNO ernst zu nehmen. Zur UNO-Reform meinte der Politiker:
"Es ist nicht so sehr eine Satzungsfrage, sondern es kommt auf den Geist an. Manche Leute, die glauben, durch eine Änderung dieses oder jenes Artikels in der UNO-Satzung kann man die Welt verändern, denen rufe ich zu: Ihr erinnert mich an den Pfarrer, der in der Kirche von der Kanzel ruft, die Frömmigkeit in der Gemeinde hat leider nachgelassen, auf, lasst und die Kirche umbauen! Nein, es kommt auf die innere Einstellung an'."
Europa habe in der zusammenwachsenden Welt die Aufgabe, für eine neue Form des Zusammenlebens, "eine vollkommen neue Kultur" zu werben, so Genscher weiter.
"Die deutsche Schriftstellerin Christa Wolf hat einmal geschrieben: Wann der Krieg beginnt, das weiß man. Und dann stellt sie die Frage: Wann beginnt der Vorkrieg? Ich möchte eine zweite Frage hinzufügen: Wo beginnt er? Der Vorkrieg beginnt in den Herzen, in den Hirnen der Menschen. Dort, wo sich die Vorurteile einnisten. Vorurteile, die dazu führen, dass man sich höherwertig fühlt als der Nachbar. Vorurteile, das ist etwas, was die Herzen und das Denken vergiftet. Die Überwindung von Vorurteilen ist eigentlich eine christliche Tugend. Wir müssen alle sehr an uns arbeiten, dass wir in diesem Sinne tugendhaft sind'."

Der FDP-Ehrenvorsitzende wird am 21. März 80 Jahre alt. Unser großes Interview mit ihm hören Sie Sonntag Abend in Radio Vatikan.








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