2007-03-14 16:51:42

Vatikan: Lombardi, Sobrino vernachlässigt die göttliche Natur Jesu


RealAudioMP3 Wer die Mitteilung der römischen Glaubenskongregation zu unterschiedlichen Werken Sobrinos verstehen will, der muss sich das Herzstück des christlichen Glaubens in Bewusstsein rufen, so der Pressesprecher des Heiligen Stuhles, Pater Federico Lombardi in seiner Stellungnahme.
„Jesus Christus ist für die Kirche der Vermittler zwischen Gott und Mensch. Er ist der Brückenbauer, der den Menschen ermöglicht, mit Gott in eine freundschaftliche Beziehung zu treten und die Distanz, die unmögliche Kommunikation, die sich aus der gesamten Geschichte der Erbsünde ergibt, hinter sich zu lassen. Um Vermittler und Brücke zu sein, muss sich Jesus Christus fest auf diesen beiden Pfeiler stützen: Auf den Zug der Menschlichkeit und auf die Seite der Göttlichkeit. Wenn nicht, dann wäre dies ein sehr unsicheres Unterfangen – das Heil des Menschen stünde auf dem Spiel.“
Jon Sobrino hat die göttliche Natur Jesu zugunsten seiner menschlichen Seite vernachlässigt, erläutert Lombardi:
„Gewisse Punkte in einigen seiner Werke – etwa die Göttlichkeit Christi, die Menschwerdung des Gottessohnes, seine Selbstwahrnehmung und der erlösende Wert seines Todes - stellen wirklich grundlegende Punkte des Glaubens in der Kirche in Frage. Mit anderen Worten, sie hinterfragen die Stabilität der Brücke, die die Kommunikation zwischen Gott und den Menschen gewährleistet – auch für die Bedürftigen und Armen in unserer Zeit.“
Die Stellungnahme Lombardis, der selbst dem Jesuitenorden angehört, ist ungewöhnlich ausführlich – wir können Ihnen nur einen kurzen Höreindruck bieten. Lombardi zeigt am Ende Verständnis für die Lage des Befreiungstheologen. 1989 war Sobrino als einziger seiner Kommunität von einem Anschlag verschont geblieben, den das Todeskommando der salvadorianischen Armee auf die Jesuiten verübt hatten. Lombardi:
„Wer seinen Glauben inmitten der dramatischsten Erfahrungen des Volkes lebt, pflegt naturgemäß eine tiefe spirituelle Übereinstimmung mit der Menschlichkeit Christi und neigt – wenn er Theologe ist – dazu, eine „Christologie von unten“ zu entwickeln, die sich auf den am menschlichen Ufer stehenden Pfeiler der Brücke stützt.“
(rv 14.03.2007 sis/gs)










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