3. Im besonderen haben die Synodenväter den segensreichen
Einfluss festgestellt und bestätigt, den die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil
verwirklichte Liturgiereform auf das Leben der Kirche ausgeübt hat. Wie bekräftigt
wurde, können die Schwierigkeiten und auch einige erwähnte Missbräuche den Wert und
die Wirksamkeit der Liturgiereform, die noch bisher nicht völlig erkundete Schätze
in sich birgt, nicht verdunkeln.
Zum Zölibat
24. Es ist notwendig,
den tiefen Sinn des priesterlichen Zölibats zu bekräftigen, der zu Recht als ein unschätzbarer
Reichtum betrachtet wird; … In dieser Wahl des Priesters kommen nämlich in ganz eigener
Weise seine Hingabe, die ihn Christus gleichgestaltet, und seine Selbstaufopferung
ausschließlich für das Reich Gottes zum Ausdruck. … Deshalb reicht es nicht aus, den
priesterlichen Zölibat unter rein funktionalen Gesichtspunkten zu verstehen. In Wirklichkeit
stellt er eine besondere Angleichung an den Lebensstil Christi selbst dar.
Zur
Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion
29. Wenn die Eucharistie
die Unwiderruflichkeit der Liebe Gottes in Christus zu seiner Kirche ausdrückt, wird
verständlich, warum sie in Beziehung zum Sakrament der Ehe jene Unauflöslichkeit einschließt,
nach der sich jede wahre Liebe unweigerlich sehnt. …. Die Bischofssynode hat die auf
die Heilige Schrift (vgl. Mc 10,2-12) gegründete Praxis der Kirche, wiederverheiratete
Geschiedene nicht zu den Sakramenten zuzulassen, bestätigt, weil ihr Status und ihre
Lebenslage objektiv jener Liebesvereinigung zwischen Christus und seiner Kirche widersprechen,
die in der Eucharistie bedeutet und verwirklicht wird.
Zur Treue gegenüber
liturgischen Vorschriften
38. Während der Synodenarbeit ist mehrfach nachdrücklich
auf die Notwendigkeit hingewiesen worden, jede mögliche Trennung zwischen der ars
celebrandi, d. h. der Kunst des rechten Zelebrierens, und der vollen, aktiven und
fruchtbaren Teilnahme aller Gläubigen zu überwinden. … Mit der Betonung der Wichtigkeit
der ars celebrandi wird folglich auch die Bedeutung der liturgischen Vorschriften
deutlich. Die ars celebrandi muss das Gespür für das Heilige fördern und sich äußerer
Formen bedienen, die zu diesem Gespür erziehen, zum Beispiel der Harmonie des Ritus,
der liturgischen Gewänder, der Ausstattung und des heiligen Ortes.
Zur
Predigt
46. Die Priester müssen „die Predigt sorgfältig vorbereiten, indem
sie sich auf eine angemessene Kenntnis der Heiligen Schrift stützen“. Oberflächlich-allgemeine
oder abstrakte Predigten sind zu vermeiden. Im besonderen bitte ich die Prediger,
dafür zu sorgen, dass die Homilie das verkündete Wort Gottes in so enge Verbindung
mit der sakramentalen Feier und mit dem Leben der Gemeinde bringt, dass das Wort Gottes
für die Kirche wirklich Rückhalt und Leben ist.
Zum Latein als Sprache
der Liturgie
62. Um die Einheit und die Universalität der Kirche besser zum
Ausdruck zu bringen, möchte ich empfehlen, was die Bischofssynode in Übereinstimmung
mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vorgeschlagen hat: Es ist gut, wenn außer den
Lesungen, der Predigt und den Fürbitten der Gläubigen die Feier in lateinischer Sprache
gehalten wird; ebenso sollen die bekanntesten Gebete aus der Überlieferung der Kirche
in Latein gesprochen und eventuell einige Teile in gregorianischem Choral ausgeführt
werden. Ganz allgemein bitte ich darum, dass die zukünftigen Priester von der Seminarzeit
an darauf vorbereitet werden, die heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren
sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden. … ...
Man sollte nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, dass auch die Gläubigen angeleitet
werden, die allgemeinsten Gebete in Latein zu kennen.
Zu den sozialen
Implikationen der Eucharistie
89. In diesem Zusammenhang ist es notwendig,
die Beziehung zwischen eucharistischem Mysterium und sozialem Engagement eindeutig
auszudrücken. … Aus diesem Bewusstsein entsteht der Wille, auch die ungerechten Strukturen
zu verwandeln, um die Achtung der Würde des Menschen, der nach dem Bilde Gottes geschaffen
ist, zu gewährleisten. … Wie ich bereits an anderer Stelle betonte, ist es nicht eigene
Aufgabe der Kirche, den politischen Kampf an sich zu reißen, um die möglichst gerechte
Gesellschaft zu verwirklichen; trotzdem kann und darf sie im Ringen um Gerechtigkeit
auch nicht abseits bleiben. … Die Synodenväter haben daran erinnert, dass das Opfer
Christi ein Mysterium der Befreiung ist, das uns fortwährend hinterfragt und herausfordert.
Darum richte ich einen Aufruf an alle Gläubigen, wirklich Friedensstifter und Urheber
von Gerechtigkeit zu sein. (rv 13.03.2007 mc)