Die innenpolitische
Krise in Ecuador spitzt sich weiter zu. Gestern haben Indigenengruppen und Sozialbewegungen
angekündigt, sie wollen mit Demonstrationen den Kurs von Präsident Rafael Correa unterstützen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Nestor Herrera, fürchtet eine Eskalation. Im
Radio rief er zu Ruhe und Dialog auf, wobei die Kirche sich als Vermittlerin anbietet:
"Die Kirche sieht mit großer Sorge und einer gewissen Angst, was passieren
könnte, wenn diese Konfrontation zwischen den staatlichen Mächten weitergeht. Denn
wenn nicht klar ist, wer uns regiert, dann bricht sofort sozialer Tumult aus, und
wenn er einmal angefangen hat, dann ist er sehr schwer aufzuhalten."
Die
Kirche sei immer für den Dialog, sagt Bischof Herrera. Die Konfrontation werde nur
dazuführen, dass sich die Fronten radikalisieren. Infolgedessen werden Vorschläge
nicht ernsthaft überlegt.
"Leider haben Correas Mitarbeiter meine Anfragen
nicht weitergereicht, denn ich habe nie eine Antwort erhalten. Also entweder hat er
kein Interesse oder er bekommt meine Anfragen nicht. Nun gut, man will ja auch nicht
aufdringlich werden. Aber das ist mitunter auch ein Grund für meine Sorge."