2007-03-10 15:50:30

Portugal: Abtreibungen in Zukunft straffrei


Abtreibungen bleiben in Portugal künftig bis zur zehnten Schwangerschaftswoche straffrei. Das Parlament stimmte Donnerstag Abend mit großer Mehrheit einer Lockerung des bis dahin
strengen Abtreibungsgesetzes zu. Die Neuregelung tritt in Kraft, sobald Staatspräsident Cavaco Silva sie unterzeichnet.
Das Parlament folgte dem Votum einer Volksabstimmung von Mitte Februar. Damals hatten sich 59 Prozent für die Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs ausgesprochen. Allerdings lag die Wahlbeteiligung nur bei 44 Prozent, wodurch das Referendum nicht rechtskräftig war.
Portugal hat bisher neben Polen, Irland und Malta eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas. Ein Abbruch bleibt nur dann straffrei, wenn die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist, eine
schwere Behinderung des Kindes oder eine Vergewaltigung vorliegt. Anderenfalls drohten Frauen wie Ärzten bis zu drei Jahre Gefängnis. Nach Schätzungen liegt die jährliche Zahl illegaler Abtreibungen landesweit bei 20.000 bis 40.000.
(kna 10.03.07 mc)









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