Unmittelbar vor der geplanten Irak-Konferenz in Bagdad haben die USA ihre Bereitschaft
zu Gesprächen mit dem Iran und Syrien über die Lage im Irak signalisiert. Ein zentraler
Punkt bleibt die Frage nach den Flüchtlingen. Daher fordert nun Caritas International
eine deutliche Steigerung der humanitären Hilfe für irakische Flüchtlinge. Laut Schätzungen
der Caritasverbände des Nahen Ostens befinden sich 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge
innerhalb des Iraks vor der anhaltenden Gewalt auf der Flucht. Der Leiter von Caritas
International, Oliver Müller:
"Momentan ist jeder Fünfte Iraker auf der
Flucht vor der Gewalt in dem Land und die nicht abreißenden Anschläge bringen immer
mehr Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Das heißt, der Irak blutet langsam aus.
Die Menschen suchen Zuflucht, und die meisten davon flüchten in die Nachbarländer
Jordanien und Syrien."
Mindestens zwei Millionen Iraker sind über die Landesgrenze
nach Syrien, Jordanien und Libanon geflüchtet. Für viele der Flüchtlinge wird die
Lage zunehmend schwierig:
"Es herrscht in beiden Ländern eine sehr große
Gastfreundschaft. Allein in Syrien rechnet man, dass bei einer Gesambevölkerung von
18 Millionen Einwohnern knapp eine Million irakische Flüchtlinge lebt. Doch jetzt
werden die irakischen Gäste zunehmend zu einer Belastung für das Land selber. Viele
Syrer beklagen sich darüber, dass die Neuankömmlinge aus dem Irak die Preise für Lebensmittel
und Mieten nach oben treiben."
An der für morgen in Bagdad geplanten Konferenz
nehmen neben den USA und den Nachbarländern des Irak auch die fünf ständigen Mitglieder
des UNO-Sicherheitsrates sowie internationale Organisationen wie die EU und die Arabische
Liga teil. Im Zentrum der Beratungen, zu denen die Regierung in Bagdad eingeladen
hatte, stehen Sicherheit, Zusammenarbeit und Aussöhnung. (rv 09.03.2007 mg)