2007-03-09 16:31:32

Irak: Caritas fordert mehr Hilfe


Unmittelbar vor der geplanten Irak-Konferenz in Bagdad haben die USA ihre Bereitschaft zu Gesprächen mit dem Iran und Syrien über die Lage im Irak signalisiert. Ein zentraler Punkt bleibt die Frage nach den Flüchtlingen. Daher fordert nun Caritas International eine deutliche Steigerung der humanitären Hilfe für irakische Flüchtlinge. Laut Schätzungen der Caritasverbände des Nahen Ostens befinden sich 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge innerhalb des Iraks vor der anhaltenden Gewalt auf der Flucht. Der Leiter von Caritas International, Oliver Müller:

"Momentan ist jeder Fünfte Iraker auf der Flucht vor der Gewalt in dem Land und die nicht abreißenden Anschläge bringen immer mehr Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Das heißt, der Irak blutet langsam aus. Die Menschen suchen Zuflucht, und die meisten davon flüchten in die Nachbarländer Jordanien und Syrien."

Mindestens zwei Millionen Iraker sind über die Landesgrenze nach Syrien, Jordanien und Libanon geflüchtet. Für viele der Flüchtlinge wird die Lage zunehmend schwierig:

"Es herrscht in beiden Ländern eine sehr große Gastfreundschaft. Allein in Syrien rechnet man, dass bei einer Gesambevölkerung von 18 Millionen Einwohnern knapp eine Million irakische Flüchtlinge lebt. Doch jetzt werden die irakischen Gäste zunehmend zu einer Belastung für das Land selber. Viele Syrer beklagen sich darüber, dass die Neuankömmlinge aus dem Irak die Preise für Lebensmittel und Mieten nach oben treiben."

An der für morgen in Bagdad geplanten Konferenz nehmen neben den USA und den Nachbarländern des Irak auch die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates sowie internationale Organisationen wie die EU und die Arabische Liga teil. Im Zentrum der Beratungen, zu denen die Regierung in Bagdad eingeladen hatte, stehen Sicherheit, Zusammenarbeit und Aussöhnung.
(rv 09.03.2007 mg)







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