2007-03-09 12:28:05

Indonesien: Hilfe von Christen unerwünscht


RealAudioMP3 Nach den schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra ist die Zahl der Toten nach offiziellen Angaben auf 85 gestiegen. Über 430 Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt. Mittlerweile versorgen Hilfsorganisationen, das Militär und die Sicherheitskräfte die Menschen mit Hilfslieferungen, sagte ein Sprecher des Krisenzentrums in der Stadt Padang gestern.
Schwierigkeiten haben insbesondere christliche Helfer, da die Behörden und sogar die örtliche Bevölkerung gegen die Unterstützung durch Nicht-Muslime sind. Auf der Insel Sumatra befindet sich der Ordensobere der Xaverianer, Pater Vincenzo Baravalle. Er erläutert die Situation:

„Wir müssen alle unsere Hilfeleistungen versteckt durchführen. Das darf auch nicht in der Nähe von Kirchen geschehen. Wir dürfen hier nur als Zeugen auftreten. Wenn wir uns als Kirche präsentieren würden, dann wären wir nicht sehr willkommen. Wir helfen trotzdem, aber nur durch andere Organisationen. Diese geben unsere Hilfsgüter weiter. Oder wir arbeiten als Freiwillige. Der Islam ist hier ein bisschen seltsam. Es gibt nämlich Muslime, die überhaupt nicht die Hilfe von Katholiken auf der Insel akzeptieren. Es gibt aber auch Muslime, die uns akzeptieren würden. Der „katholisch-feindliche Teil“ hat uns beispielsweise im vergangenen Dezember verboten, Weihnachtsgrüße zu senden, weil Jesus Christus nicht Gottessohn sei. Der andere Teil ist aber durchaus bereit, mit uns zusammenzuleben. Da liegt das Problem.“

Tausende Indonesier begannen damit, ihre zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Die Beben der Stärke 6,4 und 6,3 waren am Dienstag bis nach Malaysia und Singapur zu spüren.
(rv 09.03.2007 mg)








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