Nach den schweren
Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra ist die Zahl der Toten nach offiziellen
Angaben auf 85 gestiegen. Über 430 Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt.
Mittlerweile versorgen Hilfsorganisationen, das Militär und die Sicherheitskräfte
die Menschen mit Hilfslieferungen, sagte ein Sprecher des Krisenzentrums in der Stadt
Padang gestern. Schwierigkeiten haben insbesondere christliche Helfer, da die
Behörden und sogar die örtliche Bevölkerung gegen die Unterstützung durch Nicht-Muslime
sind. Auf der Insel Sumatra befindet sich der Ordensobere der Xaverianer, Pater Vincenzo
Baravalle. Er erläutert die Situation:
„Wir müssen alle unsere Hilfeleistungen
versteckt durchführen. Das darf auch nicht in der Nähe von Kirchen geschehen. Wir
dürfen hier nur als Zeugen auftreten. Wenn wir uns als Kirche präsentieren würden,
dann wären wir nicht sehr willkommen. Wir helfen trotzdem, aber nur durch andere Organisationen.
Diese geben unsere Hilfsgüter weiter. Oder wir arbeiten als Freiwillige. Der Islam
ist hier ein bisschen seltsam. Es gibt nämlich Muslime, die überhaupt nicht die Hilfe
von Katholiken auf der Insel akzeptieren. Es gibt aber auch Muslime, die uns akzeptieren
würden. Der „katholisch-feindliche Teil“ hat uns beispielsweise im vergangenen Dezember
verboten, Weihnachtsgrüße zu senden, weil Jesus Christus nicht Gottessohn sei. Der
andere Teil ist aber durchaus bereit, mit uns zusammenzuleben. Da liegt das Problem.“
Tausende
Indonesier begannen damit, ihre zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Die Beben der
Stärke 6,4 und 6,3 waren am Dienstag bis nach Malaysia und Singapur zu spüren. (rv
09.03.2007 mg)