Die Kirche ist keine
politische Größe. Sie sei ein Geschenk Gottes, ihre Struktur sakramental. Daran erinnerte
Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz. Für die Christen gebe es daher neben der
staatlichen Autorität „eine andere, deren Ursprung nicht in dieser Welt“ liege. Die
Kirche anerkenne seit der Urkirche die weltlichen Herscher und bete für sie. Doch
Politiker müssten auch auf den Willen Gottes hören. Nach den Katechesen über die
Apostel und die ersten Glaubenszeugen begann der Papst heute eine neue Reihe über
die „Apostolischen Väter“. Den Anfang machte Benedikt mit dem heiligen Papst Clemens
I., dritter Nachfolger des Apostels Petrus. „Clemens war Zeuge der Verkündigung
und des Wirkens der Apostel. Ein wertvolles Dokument ist sein Brief an die Korinther,
der nach der Verfolgung Kaiser Domitians um das Jahr 96 abgefasst wurde. Dieser Brief
ist ein frühes Zeugnis der Sorge der Kirche von Rom, die den Vorsitz in der Liebe
führt, gegenüber den anderen Kirchen. Innerhalb der Gemeinde von Korinth waren Konflikte
und Spaltungen aufgetreten. Clemens will die Christen in Korinth im Frieden versöhnen
und sie im Glauben und in der Treue zur apostolischen Überlieferung stärken. Er ermahnt
sie zur Demut und dazu, in brüderlicher Liebe alles zu tun, ,was zur Heiligung gehört’
(30,1). Zugleich erinnert Clemens daran, dass den einzelnen Gliedern des Leibes Christi
gemäß der empfangenen Berufung verschiedene Dienste und Aufgaben zukommen. Die Unterscheidung
der hierarchischen Ämter von den Diensten der Gläubigen stellt dabei kein Problem
dar. Beide stehen vielmehr in einer organischen Einheit. Clemens beschließt seinen
Brief mit einem Gebet, einem Lobpreis der göttlichen Vorsehung und Liebe, durch die
der Herr die Welt erschaffen hat, sie weiter erhält und rettet.“ 16.000 Gläubige
waren zur Audienz gekommen - versammelt in der Audienzhalle und im Petersdom. Der
besondere Gruß an die Pilger deutscher Sprache: „Als getaufte Christen sind
wir Glieder des einen Leibes Christi, der Kirche. Mit dem Beistand des Heiligen Geistes
wollen wir die Dienste und Aufgaben verrichten, zu denen uns der Herr berufen hat.
So können wir glaubwürdig Gottes Liebe zu den Menschen bezeugen. Von Herzen segne
ich euch alle.“ (rv 07.03.2007 bp)