2007-03-06 17:20:08

D: Familienbund, bessere Betreuung, nicht nur mehr


RealAudioMP3 Der Koalitionsausschuss von Union und SPD ist gestern Nacht ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Die Finanzierung der Kinderbetreuung und des Ausbaus der Kindertagesstätten soll in einer eigenenen Konferenz geklärt werden. Die Familiendebatte in Deutschland geht also weiter.
Die Präsidentin des Familienbunds der Deutschen Katholiken, Elisabeth Bußmann, ist in erster Linie zufrieden, dass Familienpolitik derzeit ganz oben auf der Prioritätenliste steht, „und wir mit einer jetzt auch sachlichen Diskussion einen Wettbewerb um die zukünftige Familienpolitik erleben. Richtig ist, dass wir mehr Betreuungsangebote brauchen, aber notwendig sind auch bessere Betreuungsangebote, vor allen Dingen mit einem besseren Betreuungsschlüssel.“
Für Bußmann ist beides wichtig: das Wohl des Kindes und die Wahlfreiheit der Eltern. Doch mehr Betreuung sei nicht automatisch besser.
„Gut wäre ein Erzieher-Kind-Verhältnis von eins zu vier. In vielen Kindergärten haben wir zur Zeit ein Verhältnis von eins zu acht. Dann müssen auch die Erzieherinnen mit ständiger Weiterbildung besser auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Außerdem brauchen wir Qualitätsmanagementsysteme.“
Die Diskussion über den Arbeitsmarkt und die Finanzierbarkeit von Familie dürfe nicht der Ausgangspunkt sein, weder für Politiker noch für Ehepaare. Die Familie müsse im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte stehen. Auch die Kirche brauche da einen Blick für die Realität.
„Wir haben eine Vielfalt von Lebenssituationen, von Lebensformen. Der Staat kann nicht hingehen und eine Lebenssituation in besonderer Weise fördern, sondern er muss alle Lebenssituationen in den Blick nehmen. Dafür muss er auch die Rahmenbedingungen schaffen, so dass Familien und Eltern selbst frei entscheiden können, wie sie ihr Familienleben organisieren.“
(rv 06.03.2007 bp)







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