Die Mauer ist ein
groteskes Zeichen der Hilflosigkeit und der Angst. So das Urteil vieler deutscher
katholischer Kardinäle und Bischöfe bei einem Besuch in Israel in den letzten Tagen.
Die Bistumschefs aller deutschen Bistümer machten auf der Heilig-Land-Reise, die gestern
zu Ende ging, einen Zwischenstopp direkt an der Mauer, um dort zu beten. Diese Mauer
wurde und wird von den Israelis rund um die Palästinensergebiete gebaut, um eine undurchdringbare
Grenze zu fixieren. Dabei wird der graue Betonwall weit bis in Palästinensergbiete
hinein gebaut. Ein Unrecht, das kaum wahrgenommen wird. Die deutschen katholischen
Bischöfe kritisieren diese Verletzung des Völkerrechts. Beim Kölner Kardinal Joachim
Meisner löste der Anblick der Mauer in Israel Albträume aus - und das hat mit seiner
Vergangenheit zu tun. Johannes Schröer vom Kölner Domradio begleitete den Kardinal
bis an die Mauer - und erlebte den Kölner Erzbischof tief betroffen. (rv 050307
sk)