Papst Benedikt XVI.
hat heute in polnischer Sprache zu einer Gewissenserforschung aufgerufen. Einen Tag,
nachdem er einen neuen Erzbischof von Warschau ernannt und damit den so genannten
"Fall Wielgus" beendet hatte, meinte Benedikt XVI. heute auf dem Petersplatz wörtlich
auf polnisch: "Mögen Buße, Exerzitien und Gewissenserforschung uns helfen, Jesus wiederzubegegnen."
Die Ernennung von Bischof Kazimierz Nycz zum Warschauer Erzbischof ist unter polnischen
Katholiken mehrheitlich mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Nycz` Vorgänger,
Erzbischof Stanislaw Wielgus, war kurz vor der Amtsübernahme in Warschau wegen Spionage-Vorwürfen
zurückgetreten. Ebenfalls beim Angelusgebet hat der Papst heute zum Gebet für eine
Evangelisierung in Asien und für ein Wachstum des Glaubens in Europa aufgerufen. In
einer kurzen italienischen Betrachtung zum Thema Gebet meinte er wörtlich: "Für einen
Christen bedeutet Beten nicht, vor der Realität und ihrer Verantwortung zu flüchten,
sondern sie zutiefst anzunehmen." Beten sei "kein Accessoire, kein Optional, sondern
eine Frage von Leben und Tod". Nur wer bete, habe Zugang zum Ewigen Leben. Auf
deutsch sagte der Papst: "Einen frohen Gruß richte ich gerne an alle Brüder und Schwestern
deutscher Sprache hier auf dem Petersplatz. Im Evangelium zum heutigen zweiten Fastensonntag
stellt Gott Vater den Aposteln Jesus als seinen „auserwählten Sohn“ vor: „Auf ihn
sollt ihr hören“. Dieses Wort gilt auch uns. Im aufmerksamen Hinhören auf das Wort
des Herrn erschließt sich uns der göttliche Heilsplan. Wir werden fähig, den Weg des
Leidens Christi mitzugehen, um mit ihm zur Auferstehung zu gelangen. Ich wünsche euch
einen gnadenreichen zweiten Fastensonntag."