Romano Prodi ist alter
und neuer Ministerpräsident. Erwartungsgemäß gewann er heute Mittag die Vertrauensabstimmung
im Parlament mit rund 90 Stimmen Vorsprung. Hatte die Öffentlichkeit, hatte die Kirche
zunächst angenommen, mit der Regierungskrise sei der Streit um die außerehelichen
Lebenspartnerschaften beigelegt, wird sie nun eines Besseren belehrt. Zwar taucht
DICO in Prodis neuem Regierungsprogramm nicht auf, doch der Gesetzesvorschlag liegt
auf dem Tisch. Dazu die Präsidentin des neu gegründeten Komitees für die Familie,
Olimpia Tarzia: "Die Erklärung Prodis hat überhaupt nichts verändert. Das Gesetz
wird nun im Parlament behandelt, eben mit dieser Manipulation der Sprache. Anstatt
von PACS spricht man von DICO, aber wer den Text liest wird sehen, dass es da absolut
um die gleiche Sache geht. Unser Komitee hat sich also zuallererst gegründet, um NEIN
zu den reinen DICO-Partnerschaften zu sagen. Wir brauchen so ein Gesetz nicht. Denn
die Rechte der einzelnen Personen sind durch das Zivilgesetzbuch gesichert, man kann
also über das Privatrecht diverse Dinge einklagen." Tarzia erklärt den Kampf
für eröffnet. Der Einsatz für die Familie sei keine rein katholische Frage. Wer das
behaupte, wolle lediglich einen Keil zwischen Kirche und Gesellschaft treiben. Die
Ehe sei wie das Recht auf Leben ein grundlegender humaner Wert, so die Präsidentin
des Familienkomitees. "Das Komitee will mobil machen. Wir wenden uns an alle
Familien, natürlich nicht nur an die katholischen, sondern an die, die ihre Zukunft
auf den Rechten und Pflichten der Ehe aufbauen wollen. Also an die, die eine Bedeutung
für die Öffentlichkeit haben. Und das – daran will ich erinnern – sind 96 Prozent
der italienischen Paare." (rv 02.03.07 bp)