Zwischen den einzelnen EU-Staaten gibt es eine erhebliche Kluft in der Einschätzung
der Bedeutung von Religion. Im Schnitt ist für 53 Prozent der Befragten Religion im
Leben wichtig. Das geht aus einer neuen Eurobarometer-Umfrage hervor, die im Auftrag
der Europäischen Kommission durchgeführt und zu Wochenbeginn in Brüssel vorgestellt
wurde. Befragt wurden im November und Dezember knapp 27.000 EU-Bürger. Während
88 Prozent der Malteser und 87 Prozent der Polen erklärten, Religion sei "wichtig"
in ihrem Leben, finden 72 Prozent der Belgier und 70 Prozent der Tschechen, Religion
habe keine Bedeutung in ihrem Leben. Im EU-Durchschnitt finden 46 Prozent die Religion
für ihr Leben nicht relevant. Auch in den orthodox geprägten Ländern Griechenland,
Zypern und Rumänien liegt der Anteil jener, die der Religion einen grossen Stellenwert
zumessen, mit ca. 86 Prozent stark über dem EU-Schnitt. Dagegen antworteten viele
Esten, Schweden (je 69 Prozent) und Spanier (65 Prozent), Religion sei in ihrem Leben
nicht bedeutend. Laut Meinungsumfrage ist die Bedeutung der Religion in den EU-Ländern
für Frauen (58 Prozent) grösser als für Männer (45 Prozent). Unter Bürgern über 55
Jahren gibt es ebenfalls einen erheblich grösseren Anteil (65 Prozent), die Religion
für wichtig halten. (apd 28.02.07 sk)