Knapp entkommen: Der
deutsche Botschafter in Sri Lanka, Jürgen Weerth, ist am Dienstag im Osten der Insel
einem Angriff von Tamilen-Rebellen entgangen. Er war Teil einer Delegation aus Diplomaten
und Regierungsvertretern, die nach dem Aussteigen aus zwei Hubschraubern nahe der
Stadt Batticaloa unter Beschuss geriet. Die Regierung hatte den deutschen Botschafter
eingeladen, sich vor Ort über die Flüchtlingssituation zu informieren. Der Referent
für Sri Lanka bei Malteser International in Köln, Jürgen Clemens zeigt sich besorgt:
„Also die Nachricht des Angriffes auf den deutschen Botschafter und auf
weitere Kollegen haben wir erschreckend zur Kenntnis nehmen müssen. Es ist letztendlich
die Fortsetzung eines offen ausgetragenen Konfliktes, der ja eigentlich – als Bürgerkrieg
mit einem Waffenstillstand – vor drei Jahren als mehr oder weniger befriedet galt.
Es ist eine Situation, die wir als Hilfsorganisation natürlich mit großer Besorgnis
beobachten, weil wir davon teilweise direkt betroffen sind. Wir haben zeitweilig Projekte
stilllegen müssen. Insbesondere die Menschen vor Ort leiden sehr darunter. Das ist
eine neue Aufgabe, der wir uns stellen: Dass wir versuchen, die Menschen vor Ort zu
versorgen.“
Allein in Batticaloa sind mehr als 70.000 Bürgerkriegsflüchtlinge
untergekommen. In den vergangenen Monaten kostete der Krieg auf Sri Lanka mehr als
3.000 Menschen das Leben. (rv 27.02.2007 sis)