Der renommierte Züricher Armenpfarrer Ernst Sieber hat aus Anlass seines 80. Geburtstages
Staat und Gesellschaft um mehr Freiräume gebeten, wo Arme in Menschenwürde leben können.
Armut sei ein Thema der heutigen Zeit, betonte der reformierte Pfarrer in einem Offenen
Brief. Materialismus und Zweckrationalität führten dazu, schwächere, seelisch und
körperlich leidende Menschen auszugrenzen. Sieber, der vor zwei Tagen seinen runden
Geburtstag feierte, ruft Gesellschaft und Kirchen auf, die Solidarität mit den Schwachen
zu leben. Kirchen und Institutionen könnten sich nur erneuern, wenn sie die Armen
in ihre Mitte nähmen.