2007-02-24 17:29:06

Deutschland: Meisner stellt sich hinter Mixa


RealAudioMP3 Die familienpolitischen Äußerungen des Augsburger Bischofs Walter Mixa sind auch innerkirchlich umstritten. Nach scharfer Kritik von politischer Seite wehren sich nun einzelne Katholische Verbände und die evangelische Kirche gegen die Aussagen des Bischofs zu den Plänen der Regierung, die Zahl der Krippenplätze für Kinder bis drei Jahre zu verdreifachen. Mixa hatte mit seiner Bemerkung, eine solche Politik würde Frauen zu "Gebärmaschinen" degradieren und vorrangig als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie betrachten, Proteste von allen Seiten ausgelöst. Rückendeckung erhält Mixa dagegen vom Kölner Kardinal Joachim Meisner:

„Das Thema Ehe und Familie ist ein ganz brennendes Thema. Und es hat bis jetzt in der Kirche, solange die Kirche existiert, immer Priorität. Und darum fühlt sich die Kirche auch zu dieser Thematik zuständig. Ehe und Familie gehört zu den Konstanten der Schöpfungsordnung. Und wenn wir dieser Absicht der Schöpfungsordnung gerecht werden wollen, müssen wir klar und eindeutig sagen, dass die Familie der natürliche Raum ist, in dem sich kleine Kinder und Größere entfalten können, so dass sie in ihrem Leben wirkliche Persönlichkeiten sind, die auch den Anforderungen des Lebens positiv entsprechen können.“

Wie zuvor Kardinal Karl Lehmann warnte Meisner mit Blick auf die damalige DDR vor einem zu großen staatlichen Einfluss auf die Kinderbetreuung. Für die Erziehung von Kleinkindern müsse die Familie die erste Wahl bleiben. Eine staatliche Einrichtung als permanente Alternative zur Familie sei eine Fehlentwicklung.

"Ich habe das am eigenen Leib und bitter in der DDR erfahren müssen. Und wir sollten das jetzt nicht nachahmen. Krippenplätze sind nötig für den Ernstfall, für den Ausnahmefall. Und so muss ich auch den Ausführungen von Bischof Mixa Recht geben. Wir sind verpflichtet, um des Heiles unseres Volkes Willen, so eindeutig in dieser Sprache zu votieren.“

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund hingegen wiesen die Äußerungen Mixas als «weit von der Wirklichkeit entfernt» zurück. Die Kirche selber beschäftige im sozial-karitativen Bereich viele Frauen mit Kindern. Dort seien sie willkommene Arbeitnehmerinnen.

(rv 24.02.07 ms)







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