Die Orientalenkongregation ruft zur traditionellen Heilig-Land-Kollekte auf. Diese
kommt den Christen im Nahen Osten, besonders in Israel und Palästina zugute. In einem
Schreiben an die Bischöfe der ganzen Welte betonte der Präekt Kongregation, Kardinal
Ignace Daoud, die Solidarität mit den bedrängten Christen sei eine Verpflichtung für
alle Christen weltweit.In Deutschland wird diese Kollekte am Palmsonntag gehalten. (rv
210207 mc)
Wir dokuemntieren hier den deutschen Text des Schreibens:
wie
in jedem Jahr wende ich mich in päpstlichem Auftrag an alle Hirten der universalen
Kirche, um in konkreter Weise die Kirche im Heiligen Land, diese alte und doch immer
junge Kirche, helfend zu unterstützen. Die Ursprünge der so genannten „Kollekte
für das Heilige Land“ gehen auf Martin V. zurück, der 1421 das Sammeln der Gaben für
diesen Zweck anordnete. Diese Kollekte hatte immer einen päpstlichen Charakter; und
sie ist von mehreren Päpsten bestätigt worden, die sich persönlich für die christlichen
Gemeinden im Heiligen Land eingesetzt haben und ihnen mit größter Fürsorge beistanden.
Die Kongregation für die Orientalischen Kirchen ist die Erbin dieser Sorge, und
sie fühlt sich stets solidarisch mit den Christen im Heiligen Land und der ganzen
Mittelmeerregion. Dort ist die politische und wirtschaftliche Krise noch nicht gelöst,
und jeden Tag ist dort unerhörtes Leid festzustellen. Sie erinnert deshalb alle an
die absolute und dringende Notwendigkeit, die Brüder und Schwestern dort in jeglicher
Weise zu unterstützen, besonders indem sie für sie den Frieden herabrufen, der von
oben kommt. Der Heilige Vater Benedikt XVI. hat an diese Aufgabe bei seiner Türkeireise
erinnert: „Wir bitten um Frieden für Jerusalem und die ganze Welt (...).Von diesem
Landstrich der anatolischen Halbinsel aus, einer natürlichen Brücke zwischen den Kontinenten,
bitten wir um Frieden und Versöhnung besonders für jene, die in dem Land wohnen, das
wir das »Heilige« Land nennen und das sowohl von den Christen als auch von den Juden
und den Muslimen als solches angesehen wird: Es ist das Land Abrahams, Isaaks und
Jakobs, das dazu bestimmt ist, ein Volk aufzunehmen, durch das alle Völker Segen erlangen
sollten (vgl.Gen 12,1–3).“ Es ist eine große Verantwortung, die die Universalkirche
gegenüber der Mutterkirche von Jerusalem hat. Alle Katholiken der Welt haben die Pflicht,
den christlichen Gemeinden jenes gesegneten Landes durch Gebet und auch durch ökonomische
Solidarität beizustehen, denn diese Gemeinden geben trotz unzähliger Schwierigkeiten
täglich ein stilles und authentisches Zeugnis des Evangeliums. Kürzlich hat in
Jerusalem ein wichtiger „Internationaler Kongress der Kommissare im Heiligen Land“
stattgefunden, um über die Funktion des Kommissars und seine grundlegenden Aufgaben
nachzudenken. Es sind auch einige Fragen betreffend der Kustodie und der Kollekte
angegangen worden. Es hat ein Vertreter dieser Kongregation teilgenommen, um die Verbindung
mit den vielen zu stärken, die sich verdienstvoll für die Hilfe im Heiligen Land einsetzen. Im
Namen des lateinischen Patriarchen, im Namen der Kustodie, die als die „Perle der
Missionen“ des Franziskanerordens gilt, im Namen der orientalisch-katholischen Kirchen
und aller Institute und Einrichtungen, die auf diesem Territorium wirken, drücke ich
meine tiefe Dankbarkeit aus, und ich bin voller Zuversicht, dass die Teilkirchen der
ganzen Welt auch in Zukunft sich für das Heilige Land einsetzen werden. Aber der
aufrichtigste Dank kommt vom Heiligen Vater, verbunden mit seinem Gebet und Segen
für alle Kirchen und alle Wohltäter für das Land des Herrn. Ich füge diesem Schreiben
eine Information über die mit der Kollekte 2006 verwirklichten Projekte bei sowohl
der Kustodie, als auch von unserer Kongregation (Anhang 1-2). Ich und die Kongregation
für die Orientalischen Kirchen drücken Ihnen und den Mitarbeitern im kirchlichen Dienst
erneut unsere Dankbarkeit aus. Im Geist des gegenseitigen Gebets erbitte ich vom Herrn,
dass er seine Jünger in dem Land schütze, die er durch das Mysterium der Menschwerdung
und der Erlösung geheiligt hat. Mit brüderlicher Hochachtung bin ich
Ihr
ergebenster
Ignace Moussa Kardinal Daoud emeritierter Patriarch von Antiochien
der Syrer, Präfekt