Der Vatikan hat vor Vergeltungsschlägen gegen internationale Terrororganisationen
gewarnt. Der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal
Renato Raffaele Martino, sprach sich nach Angaben von Radio Vatikan vom Wochenende
gegen eine Logik des „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ aus. Bei einer dreitätigen Konferenz
über die Soziallehre der katholischen Kirche in Malta forderte er Politiker weltweit
zu mehr „wirksamer Zusammenarbeit“ auf. Sie müssten „mit Mut und Entschlossenheit
dramatische Probleme lösen, die Öl im Feuer der Terroristen sind“. Religionen sind
im Kampf gegen den Terrorismus laut Martino verpflichtet, gemeinsam das Bewusstsein
für Gemeinsamkeiten zu fördern. „Es ist eine Gotteslästerung, sich zu Terroristen
im Namen Gottes zu erklären.“ Die Mitarbeit der Kirche sei um so wichtiger, als der
internationale Terrorismus sich in ein „ausgeklügeltes Netz politischer, technologischer
und wirtschaftlicher Zusammenarbeit unter Zuhilfenahme häufig umfangreicher finanzieller
Ressourcen“ entwickelt habe. (rv 18.02.07 bg)