Das Rote Kreuz hat die Regierung in Nepal aufgefordert, Informationen über das Schicksal
von über 800 Verschwundenen aus der Zeit der zehn Jahre dauernden Kämpfe mit maoistischen
Rebellen zu geben. Die Regierung und die ehemaligen Rebellen, die seit November im
Parlament sitzen, wollen nun gemeinsam das Schicksal der Vermissten untersuchen. Udo
Wagner Meich vom Roten Kreuz ist optimistisch, dass die neue Zusammenarbeit zumindest
einen Teil der Fälle klären hilft: „Während des Konflikts hatten wir Kontakte zu beiden
Konfliktparteien. Wir haben sie um Informationen über Verschwundene gebeten. Unser
Hauptziel war, die Familien der Verschwundenen über das Schicksal ihrer Angehörigen
zu unterrichten. Seit dem Ende der Kämpfe haben wir wesentlich mehr Spielraum, um
mit den Familien und anderen Organisationen zu überprüfen, wie viele Menschen noch
immer vermisst werden. Beide Konfliktparteien haben uns signalisiert, dass sie bereit
sind, Informationen über Verschwundene auszutauschen. Wir bemühen uns jetzt, eine
zentrale Liste der Vermissten auszuarbeiten und als Sprachrohr für deren Angehörigen
der Vermissten zu fungieren.“ (rv 17.02.07 bg)