Im Münchner "Moscheestreit" hat die katholische Kirche zu einem konstruktiven Miteinander
aufgerufen. Das Urteil des Verwaltungsgerichts München verpflichte alle Beteiligten
"den jetzt vorgegebenen Rahmen zu akzeptieren", erklärte Weihbischof Engelbert Siebler.
Laut Gerichtsurteil muss für das Bauvorhaben im Münchner Stadtteil Sendling nun erst
ein Bebauungsplan für den Moscheekomplex vorgelgt werden. Siebler betonte, die Probleme
müssten im Interesse des Gemeinwohls behandelt werden, so dass die Mehrheit der Bevölkerung
eines Stadtteils dazu bereit sei, sich auf das "Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher
kultureller und religiöser Hintergründe einzulassen". Das Erzbistum habe schon vor
zwei Jahren seine Position deutlich gemacht. Religionsfreiheit sei kein lokales Thema
sondern ein weltweites Menschenrecht, so Siebler weiter. In Deutschland lebende Muslime
hätten das Recht dort eine Moschee zu bauen, wo sie leben. Die Standortbestimmung
nach inhaltlichen und rechtlichen Kriterien sei allerdings nicht Sache der Kirche.
(pm