Dreizehn deutsche Hilfsorganisationen haben heute in Berlin einen Appell an die Bundesregierung
gerichtet: gegen Kinder im Kriegseinsatz. Der Anlass: der internationale Gedenktag
für Kindersoldaten der seit fünf Jahren am 12. Februar begangen wird. Für missio Aachen
war Jörg Nowak in Berlin. Er erklärt, was der Appell bezweckt: "Der erste Punkt
ist die Prävention. Der zweite Aspekt ist, dass gerade auch von den Regierungen das
Programm 'Straight 18' eingehalten wird. D.h. alle Soldaten die in irgendwelchen Armeen
eingesetzt werden, müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Der dritte Punkt konzentriert
sich auf Rehabilitationsprogramme, dass die ausgeweitet werden, dass ehemalige Kindersoldaten
nach dem Ende des Krieges oder wenn sie fliehen konnten, da auch entsprechende Hilfe
erhalten." Bereits vor fünf Jahren war das Zusatzprotokoll zur UNO-Kinderrechtskonvention
in Kraft getreten, das den Einsatz von unter 18-jährigen Soldaten verbietet. Doch
noch immer sind weltweit rund 250.000 Kinder im Kriegseinsatz. Nowak sieht aber Hoffnungsschimmer
- auch in dem so umstrittenen Einsatz von deutschen Soldaten im Kongo: "Die
große Angst, die herrschte, dass Bundeswehrsoldaten in Konflikte mit Kindersoldaten
geraten, war nicht gegeben, weil diese militärisch Präsenz auch eine Form der positiven
Abschreckung war. Das war ein wichtiges Zeichen; zu sehen, die Politik aber auch solche
Friedenstruppen spielen eine wichtige Rolle und dann auch entsprechende kirchlich
Programme." Die kirchlichen Hilfswerke kämpfen laut Nowak buchstäblich an zwei
Fronten: gegen die Politik und gegen die traumatischen Erlebnisse der Kinder. Hier
enden die Appelle, hier beginnt die Seelsorge. (rv 12.02.07 bp)