2007-02-12 14:57:49

D: Appell gegen Kindersoldaten


Dreizehn deutsche Hilfsorganisationen haben heute in Berlin einen Appell an die Bundesregierung gerichtet: gegen Kinder im Kriegseinsatz. Der Anlass: der internationale Gedenktag für Kindersoldaten der seit fünf Jahren am 12. Februar begangen wird. Für missio Aachen war Jörg Nowak in Berlin. Er erklärt, was der Appell bezweckt:
"Der erste Punkt ist die Prävention. Der zweite Aspekt ist, dass gerade auch von den Regierungen das Programm 'Straight 18' eingehalten wird. D.h. alle Soldaten die in irgendwelchen Armeen eingesetzt werden, müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Der dritte Punkt konzentriert sich auf Rehabilitationsprogramme, dass die ausgeweitet werden, dass ehemalige Kindersoldaten nach dem Ende des Krieges oder wenn sie fliehen konnten, da auch entsprechende Hilfe erhalten."
Bereits vor fünf Jahren war das Zusatzprotokoll zur UNO-Kinderrechtskonvention in Kraft getreten, das den Einsatz von unter 18-jährigen Soldaten verbietet. Doch noch immer sind weltweit rund 250.000 Kinder im Kriegseinsatz. Nowak sieht aber Hoffnungsschimmer - auch in dem so umstrittenen Einsatz von deutschen Soldaten im Kongo:
"Die große Angst, die herrschte, dass Bundeswehrsoldaten in Konflikte mit Kindersoldaten geraten, war nicht gegeben, weil diese militärisch Präsenz auch eine Form der positiven Abschreckung war. Das war ein wichtiges Zeichen; zu sehen, die Politik aber auch solche Friedenstruppen spielen eine wichtige Rolle und dann auch entsprechende kirchlich Programme."
Die kirchlichen Hilfswerke kämpfen laut Nowak buchstäblich an zwei Fronten: gegen die Politik und gegen die traumatischen Erlebnisse der Kinder. Hier enden die Appelle, hier beginnt die Seelsorge.
(rv 12.02.07 bp)







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