Die Umtriebe der Sekten bedeuten für die Kirche in Lateinamerika "ein großes Drama".
Das meinte der neue Präfekt der Klerus-Kongregation, der aus Brasilien stammende Kardinal
Claudio Hummes, jetzt bei einem Vortrag an der Päpstlichen Universität Regina Apostolorum
in Rom. Allein in Brasilien läuft nach Angaben von Kardinal Hummes jedes Jahr ein
Prozent der Katholiken zu Sekten über. Hätten die Katholiken im größten katholischen
Land der Erde 1991 noch 83 Prozent der Bevölkerung gestellt, so sei ihr Anteil mittlerweile
auf 67 Prozent gesunken. Er wolle zwar keinen "Krieg gegen die Sekten", aber doch
"verstehen, warum die Kirche es nicht schafft, die Getauften zu Christus zu führen".
Er sei allerdings optimistisch, dass die kommende Vollversammlung des lateinamerikanischen
Bischofsrates CELAM im brasilianischen Aparecida einen "kontinent-weiten Missionsplan
organisieren" wird. Die neue Missions-Offensive solle von Laien in den Pfarreien ausgehen. (apic
11.02.07 sk)