Prominente Berliner haben in einem offenen Brief den Kurs der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD) kritisiert. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, gehören der Filmregisseur
Wim Wenders, die frühere Theaterdirektorin Nele Hertling, Schauspielerin Jutta Lampe
und der Publizist Michael S. Cullen zu den Unterzeichnern des Briefes. Autor ist der
ehemalige leitende Mitarbeiter im Umweltbundesamt, Jan Schmitt-Tegge. Er greift den
Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), und die EKD scharf an. Unter anderem
übt er Kritik an dem Zukunftskongress der EKD, der im Januar in Wittenberg stattfand.
Es sei zu viel über Strukturreformen und zu wenig über geistliche Fragen gesprochen
worden. Es könne doch nicht vordergründig um „Taufquoten", „Qualitätsmanagement" oder
die Zusammenlegung von Landeskirchen gehen. Dies seien Formalien. Die Kirche müsse
sich auf ihre Botschaft und auf die Spiritualität besinnen und etwas gegen das „Zerfleddern
der bestehenden Gottesdienstformen" tun. Wenn es so weitergehe, so Schmitt-Tegge,
frage er sich, ob die evangelische Kirche noch lange Bestand haben werde. (idea
11.02.07 sk)