Die italienische Linksregierung
hat nach heftigem internem Streit eine Einigung über das so genannte PACS gefunden
- also über mehr Rechte für Paare, die zusammenleben. Von PACS, also einem "Solidaritäts-Pakt"
nach spanischem oder französischem Vorbild, ist allerdings keine Rede mehr; stattdessen
nennt sich das italienische Modell DICO, und das steht für "Rechte und Pflichten von
Zusammenlebenden". Das neue Modell, das noch eine schwierige Feuerprobe im römischen
Senat überstehen muss, sieht keine Hochzeit-ähnliche Feier mehr vor und will Erbrechte
erst nach 9 Jahren des Zusammenlebens zugestehen. Die Kirche fürchtet trotzdem, dass
hier ein Modell entsteht, das die Einrichtung der traditionellen Ehe weiter schwächt.
Sergio Nicolli leitet das Familien-Büro der italienischen Bischofskonferenz; er sagt:
"Die
Familie hat eine Rolle, die in der Gesellschaft einzigartig ist; sie ist das Umfeld,
das neue Erdenbürger empfangen kann, seine ersten Schritte begleitet und ihm beibringt,
sich der Außenwelt mitzuteilen. Um das zu leisten, braucht eine Familie Stabilität;
darum ist eine Ehe nicht nur ein privater Akt, sondern ein soziales Faktum, ein Allgemein-Gut."
Eigentlich
sei es traurig, dass die Kirche sich auf einmal in der Rolle der letzten Verteidigerin
der Ehe wieder finde.
"Das liegt daran, dass die Kultur in den letzten Jahrzehnten
gewissermaßen das persönliche Wohlergehen betont hat, aber den Wert von Ehe und Familie
dabei aus den Augen verlor. Die Kirche ist die Letzte an dieser Front, weil die Kultur
in dieser Hinsicht versagt hat."