2007-02-09 14:57:11

Italien: Einigung über PACS


RealAudioMP3 Die italienische Linksregierung hat nach heftigem internem Streit eine Einigung über das so genannte PACS gefunden - also über mehr Rechte für Paare, die zusammenleben. Von PACS, also einem "Solidaritäts-Pakt" nach spanischem oder französischem Vorbild, ist allerdings keine Rede mehr; stattdessen nennt sich das italienische Modell DICO, und das steht für "Rechte und Pflichten von Zusammenlebenden". Das neue Modell, das noch eine schwierige Feuerprobe im römischen Senat überstehen muss, sieht keine Hochzeit-ähnliche Feier mehr vor und will Erbrechte erst nach 9 Jahren des Zusammenlebens zugestehen. Die Kirche fürchtet trotzdem, dass hier ein Modell entsteht, das die Einrichtung der traditionellen Ehe weiter schwächt. Sergio Nicolli leitet das Familien-Büro der italienischen Bischofskonferenz; er sagt:

"Die Familie hat eine Rolle, die in der Gesellschaft einzigartig ist; sie ist das Umfeld, das neue Erdenbürger empfangen kann, seine ersten Schritte begleitet und ihm beibringt, sich der Außenwelt mitzuteilen. Um das zu leisten, braucht eine Familie Stabilität; darum ist eine Ehe nicht nur ein privater Akt, sondern ein soziales Faktum, ein Allgemein-Gut."

 
Eigentlich sei es traurig, dass die Kirche sich auf einmal in der Rolle der letzten Verteidigerin der Ehe wieder finde.

"Das liegt daran, dass die Kultur in den letzten Jahrzehnten gewissermaßen das persönliche Wohlergehen betont hat, aber den Wert von Ehe und Familie dabei aus den Augen verlor. Die Kirche ist die Letzte an dieser Front, weil die Kultur in dieser Hinsicht versagt hat."

(rv 09.02.07 sk)







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