Die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei hat eine vor kurzem veröffentlichte
"Charta der ruthenischen griechisch-katholischen Gläubigen" zurückgewiesen. In dem
Schreiben wird der Kirchenführung vorgeworfen, die ukrainischsprachige Volksgruppe
("Ruthenen") in der Slowakei zu benachteiligen. Die Charta enthalte "eine Fülle von
Un- und Halbwahrheiten, die den guten Ruf der griechisch-katholischen Kirche in der
Slowakei" beschädige, so das Ordinariat der griechisch-katholischen Diözese Presov.
Der Diözese sei "an jedem Gläubigen gelegen", und alle seien in gleichem Maße geschätzt.
Die Kirche stelle sich auch nicht "dem Prozess der nationalen Bewusstwerdung unserer
Mitbürger ruthenischer Nationalität" entgegen. Man verwahre sich aber "grundsätzlich
gegen die Unterstellung", die slowakische griechisch-katholische Hierarchie behindere
diesen Prozess. Vorschläge zur Lösung der Volksgruppenfrage seien eher an Schulen,
kulturelle Einrichtungen und Gemeinden zu richten als an die Kirchenleitung, heißt
es in der Entgegnung des Ordinariats. (kap/pm 08.02.07 sk)