2007-02-08 13:42:18

D: Neudeck gegen Tornados für Afghanistan


Die Bundeswehr verstärkt ihr Engagement in Afghanistan. Das deutsche Kabinett billigte gestern die Entsendung von "Tornado"-Aufklärungsjets und 500 weiteren Soldaten in das Land am Hindukusch. Der Bundestag soll Anfang März darüber entscheiden. Der Vorsitzende der Hilfsorganisation Grünhelme, Rupert Neudeck, kritisiert den geplanten Einsatz deutscher Tornados in Afghanistan scharf. Im Kölner Domradio meinte er wörtlich: "Ich halte sie für gründlich falsch, weil wir alle seit Monaten wissen, dass das Entscheidende in Afghanistan jetzt nicht mehr die Erhöhung der Zahl der Soldaten oder Militärgeräte oder Tornados oder Aufklärung ist. Das Entscheidende ist die Wiedergewinnung der Bevölkerung. Und die bekommt man nur durch größere Investitionen im ländlichen Bereich, durch Aufbau von Verarbeitungsindustrien im Landwirtschaftsbereich - das alles ist in den letzten zwei Jahren versäumt worden, und deshalb hat man die Bevölkerung verloren. Die gewinnt man nicht durch Aufklärung über dem Land."
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) warb gestern für den Einsatz. Aus Sicht von FDP und Grüne sind aber noch Fragen offen. Die Linke lehnt den Einsatz strikt ab. Die "Tornados" sollen in Mazar-i-Sharif im afghanischen Norden stationiert werden. Das Mandat läuft wie das ISAF-Mandat bis zum 13. Oktober 2007. Der neue Einsatz kostet 35 Millionen Euro. Die "Tornados" sollen laut Jung Mitte April vor Ort einsatzfähig sein. Derzeit sind 2900 Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan stationiert.

(domradio 08.02.07 sk)







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